Sie wurden damit für ihre empirischen Forschungen über Ursache und Wirkung in der Makroökonomie geehrt. Sargent ist seit 2002 Berkley Professor of Economics and Business an der New York University. Als Mitbegründer der neuen klassischen Makroökonomie neben Robert E. Lucas lieferte er bedeutende Beiträge zur Theorie der rationalen Erwartungen. Seine mit Neil Wallace aufgestellte These der Politikineffektivität besagt, dass eine systematische und daher voraussehbare Geldpolitik keinen realen Einfluss auf die Wirtschaft habe. Sims ist seit 2004 Harold H. Helm `20 Professor of Economics and Banking an der Princeton University. Er arbeitet auf dem Gebiet der Makroökonomie und der Ökonometrie. Außerdem ist er für vektorautoregressive Modelle bekannt. Der Preis ist mit umgerechnet rund einer Million Euro dotiert. Die Auszeichnung ist umstritten, weil sie nicht wie die anderen Nobelpreise auf das Testament des Schweden Alfred Nobel zurückgeht, sondern erst 1968 gestiftet wurde. Seitdem hat die Stockholmer Wissenschaftsakademie meist US-Ökonomen ausgezeichnet.
Wirtschaftsexperte verwundert über Entscheidung zum Wirtschaftsnobelpreis
Der Londoner Wirtschaftsexperte des "Handelsblattes", Olaf Storbeck, hat sich verwundert über die Entscheidung zum Wirtschaftsnobelpreis gezeigt. "Was mich ein bisschen überrascht, ist, dass vor allen Dingen mit Thomas Sargent jemand ausgezeichnet wird, der eigentlich seine große Zeit in den 70ern hatte und da ein sehr starker Kritiker der Keynesianischen Makroökonomie war, die eigentlich jetzt im Zuge der Finanzkrise ja eine gewisse Renaissance gefeiert hat", sagte der Journalist im Deutschlandfunk. Nach Meinung von Storbeck sei die Wissenschaft schon wieder einen Schritt weiter und habe die Thesen von Sargent weitgehend hinter sich gelassen. Dies liege vor allem daran, dass Sergant "im Grunde gesagt hat, der Staat hat wenig Möglichkeiten, mit Konjunkturpolitik die Konjunktur zu beeinflussen. Und wir haben in der Finanzkrise gesehen, dass das eigentlich nicht der Fall ist", betonte der Korrespondent weiter.
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[dts]