Die Landesregierung investiert dafür insgesamt bis 2010 zusätzliche 100 Millionen Euro für Baumaßnahmen und 75 Millionen Euro zusätzlich für Personalkosten.

„Wir bringen den Ganztag in die Fläche“, kündigte Ministerpräsident Jürgen Rüttgers gestern an.

Das Programm besteht aus:
– zusätzlichen Ganztagsrealschulen und Ganztagsgymnasien
– einer pädagogischen Übermittagbetreuung für alle Schüler
  der Sekundarstufe I, die keine Ganztagsschule besuchen,
  aber
Nachmittagsunterricht haben
– einem umfangreichen Investitionsprogramm (1.000-
  Schulen-Programm)

Die Landesregierung schafft ein flächendeckendes, bedarfsgerechtes Angebot an Ganztagsrealschulen und Ganztagsgymnasien. Ab dem Schuljahr 2009/10 sollen jährlich 108 Schulen, das heißt pro Jahr in jedem der 54 Kreise und kreisfreien Städte je eine Realschule und ein Gymnasium, zu gebundenen Ganztagsschulen ausgebaut werden.

„Wir werden den Ganztag an Gymnasien und den Realschulen bedarfsgerecht ausbauen. Es wird auch darauf zu achten sein, dass stets ein Halbtagsangebot in erreichbarer Nähe bestehen bleibt “, erklärte Rüttgers.

In Nordrhein-Westfalen gibt es zurzeit nur 27 Gymnasien im Ganztag und 603 Halbtags-Gymnasien sowie 22 Ganztags-Realschulen und 535 Halbtags-Realschulen.

Auch diejenigen Schulen, die sich nicht für den Ganztag entscheiden, werden von dem Programm der Landesregierung profitieren. Die Schulen können mit einer pädagogischen Übermittagbetreuung bereits zum 1. Februar 2009, also unmittelbar nach Inkrafttreten des Haushaltes 2009 mit Beginn des zweiten Halbjahres des kommenden Schuljahres, starten.

Dabei können die Schulen wählen, ob sie Geld oder Lehrerstellen- Anteile für die pädagogische Übermittagbetreuung vorziehen. Mit dem neuen Programm „Geld oder Stelle“ erhält eine Schule mittlerer Größe entweder ein Budget von 25.000 Euro oder wahlweise eine halbe Lehrerstelle.

Schulen, bei denen der Ganztag beginnend mit der fünftenKlasse aufwächst, bekommen für den Nachmittagsunterricht ihrer übrigen Schüler der Sekundarstufe I die Mittel anteilig.

Die Mittel können eingesetzt werden für die pädagogische Betreuung und Aufsicht in der Mittagspause für alle Kinder mit Nachmittagsunterricht sowie für ergänzende Arbeitsgemeinschaften.

Damit ersetzt das Programm „Geld oder Stelle“ das bisherige „13 Plus“-Programm. Eine Schlechterstellung von Schulen gegenüber dem bisherigen Programm wird ausgeschlossen.

Für die Jahre 2009 und 2010 wird die Landesregierung darüber hinaus zur Umsetzung der Ganztagsinitiative und der pädagogischen Übermittagbetreuung ein zusätzliches Investitionsprogramm aus Landesmitteln im Umfang von insgesamt 100 Millionen Euro zum Ausbau von Mensen und Aufenthaltsräumen auflegen.

Das Geld dieses „1.000-Schulen-Programms“ steht insbesondere für Gymnasien und Realschulen, aber auch für Haupt- und Förderschulen zur Verfügung. Dabei gewährt das Land einen Zuschuss von bis zu 100.000 Euro je Schule, wenn der Schulträger in gleicher Höhe kofinanziert. Die Kofinanzierung kann auch aus der auf 540 Millionen Euro erhöhten Schulund Bildungspauschale – und damit auch von Kommunen in der Haushaltssicherung
– bestritten werden.

Einbezogen in die gesamte Ganztagsoffensive sind auch die anerkannten privaten Ersatzschulen. „Ich bin sicher, dass wir mit den Maßnahmen, die ich Ihnen heute vorgestellt habe und die mit dem Haushalt 2009 umgesetzt werden, die Weichen gestellt haben für einen bedarfsgerechten Ausbau des Ganztags an unseren Schulen in Nordrhein-Westfalen“, sagte Ministerpräsident Rüttgers.

[Quelle: Landesregierung NRW]