Düsseldorf | Mit der „Öffentlich geförderten Beschäftigung“ (ÖGB) möchte das Land Nordrhein-Westfalen bei der Arbeitsmarktintegration von Langzeitarbeitslosen neue Wege beschreiten. Mit dem im Januar 2013 gestarteten Programm unterstützt das Land aktuell 44 Projekte in gemeinnützigen und öffentlichen Betrieben.

Damit seien bislang 1.070 Arbeitsplätze geschaffen worden für Menschen, die zum Teil fünf Jahre und mehr keiner sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung mehr nachgegangen waren, so das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW. „Ein Staat darf Menschen niemals abschreiben. Unser Ziel ist es, Langzeitarbeitslose dauerhaft wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren“, erklärte Arbeitsminister Guntram Schneider dazu in Düsseldorf.

Das NRW-Modell sieht eine Unterstützung für einen Zeitraum von bis zu vier Jahren vor. Darüber hinaus sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer intensiv von Coaches begleitet werden, die auch als Ansprechpartner für Arbeitgeber und Jobcenter agieren und über das Land finanziert werden.

Das Land fördert die Vorhaben mit rund 14,8 Millionen Euro aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds. Arbeitsminister Guntram  Schneider will im Sommer Betriebe besuchen, in denen Langzeitarbeitslose über ÖGB einen Arbeitsplatz bekommen haben.

Voraussetzung für die Förderung von Projekten für Langzeitarbeitslose sei zudem eine Verzahnung mit kommunalen Hilfen wie etwa Kinderbetreuung oder Schuldnerberatung, so das Ministerium. Außerdem würden in NRW die eingesparten kommunalen Mittel für Kosten der Unterkunft eingesetzt. Die Jobcenter finanzieren die individuellen Lohnkostenzuschüsse mit bis zu 75 Prozent für maximal zwei Jahre. Weitere zwei Jahre werden gegebenenfalls vom Land finanziert. Die Art der Arbeitsplätze decke ein breites Spektrum ab, so das Ministerium, das beispielsweise von handwerklichen Dienstleistungen, über Einzelhandel, Betreuung in Kindergärten und Schulen über Produktion bis hin zu Verwaltungstätigkeiten reiche.

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Hintergrund:

In NRW gibt es nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit rund 300.000 Langzeitarbeitslose, bundesweit rund 940.000. Seit 2010 waren die Mittel zur Eingliederung Langzeitarbeitsloser vom Bund drastisch reduziert worden. Zudem wurden 2012 die Lohnkostenzuschüsse für die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen auf maximal zwei Jahre begrenzt.

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Autor: dd