Köln | Laut Rheinenergie steht aufgrund der geplanten Änderungen im Förderregime des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) der geplante Bau eines Holzheizkraftwerkes in Köln-Merheim vor dem Aus. Bleibe es bei den im EEG vorgesehenen Änderungen für die Förderung von Bioenergie, müsse man das Projekt endgültig stoppen, weil es komplett unwirtschaftlich werde, so das Unternehmen.

„Wir hoffen sehr auf ein Einsehen der politischen Entscheidungsträger und sind zuversichtlich, dass sich eine Lösung für unser Projekt findet; immerhin ist diese Anlage aufgrund des sehr hohen Nutzungsgrades ein bundesweit fast einmaliges Projekt, das es verdient hätte, in Betrieb zu gehen, natürlich nur unter wirtschaftlich annehmbaren Rahmenbedingungen“, zitiert das Unternehmen Ulrich Bemmann, Leiter der Abteilung Erneuerbare Energie bei der Rheinenergie in einer schriftlichen Mitteilung.

15 Millionen Investitionsvolumen

Die Rheinenergie will eigenen Angaben zufolge 15 Millionen Euro in eine Anlage investieren, die aus dem Grünschnitt im öffentlichen Raum und aus anderen nachwachsenden Resthölzern gespeist werden soll.

Seit rund zweieinhalb Jahren habe das Unternehmen seine Pläne für die Anlage entwickelt. Start sei die europaweite Ausschreibung im November 2011 gewesen. Anschließend seien Verhandlung, Vergabe und Detailengineering erfolgt. Im Februar 2014 wurde die Neubaugenehmigung bei der zuständigen Bezirksregierung eingereicht. Am Standort im rechtsrheinischen Kölner Stadtteil Merheim könnte man, so Rheinenergie, durch das geplante Holzheizkraftwerk „Merheim II“ neun Megawatt an Feuerungsleistung aus fossilen Brennstoffen einsparen.

[infobox]Die Eckdaten für „Merheim II“ (Angaben Rheinenergie):

• Elektrische Leistung: 1,9 Megawatt, erwartete Jahresarbeit: rd. 14.000 Megawattstunden (reicht für ca. 4.000 Haushalte).
• Wärmeleistung: 5,2 Megawatt, erwartete Jahres-arbeit: rd. 40.000 Megawattstunden (reicht für ca. 2.750 Haushalte).
• Nutzungsgrad: >85 Prozent
• Kohlendioxideinsparung: rd. 14.000 Tonnen pro Jahr, wegen Ersatz von aus Erdgas erzeugter Fernwärme.
• Geplante Inbetriebnahme: war bis zur Veröffentli-chung des Referentenentwurfs zum EEG für Mitte 2015 geplant.
• Schaffung von drei zusätzlichen Arbeitsplätzen am Standort

Der zum Betrieb des Kraftwerkes nötige Brennstoff bestehe ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen, die überwiegend in der kommunalen Landschaftspflege in Form von Baum- und Strauchschnitt durch Pflegearbeiten der Stadt Köln und der umliegenden Gemeinden anfielen, so die Rheinenergie. Etwa ein Drittel der benötigten Holzhackschnitzel stamme direkt aus dem Stadtgebiet Köln. Sinnvoll ergänzt würde das Brennmaterial durch Waldrestholz aus den Wäldern des Bergischen Landes, des westlichen Sauerlandes und der nördlichen Eifel, so die Rheinenergie.

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Autor: dd
Foto: Symbolfoto