Zum NRW-Gründungstag Flagge zeigen
Die Landesflagge wird künftig immer zum Gründungstag des Landes Nordrhein-Westfalen am 23. August wehen. Das beschloss heute das Kabinett in Düsseldorf. "Nordrhein-Westfalen zeigt Flagge", so Innenminister Dr. Ingo Wolf.

Am 23. August 1946 wurde Nordrhein-Westfalen gegründet. Die Feier zum 60. Landesgeburtstag im Jahr 2006 habe die besondere Verbundenheit der Menschen zu ihrem Land in beeindruckender Weise gezeigt, sagte Wolf. "Die Menschen sind stolz auf ihr Land." Das Hissen der Flagge am Landesgeburtstag stärke die Identifikation der Menschen mit Nordrhein-Westfalen. Die Beflaggungsverordnung Nordrhein-Westfalens benennt damit zehn verschiedene Beflaggungstage, unter anderem auch den "Europatag" am 9. Mai sowie den "Tag der Deutschen Einheit" am 3. Oktober. "Flagge zeigen" die Dienststellen des Landes, der Städte, der Gemeinden und Gemeindeverbände sowie die übrigen Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht des Landes unterliegen.

— — —

60 Jahre Landesbeirat für Vertriebene
"Ohne Sie wäre die Integration der Vertriebenen und Spätaussiedler in den vergangenen Jahrzehnten längst nicht so gut gelungen." Mit diesen Worten würdigte Integrationsminister Armin Laschet heute die Arbeit des nordrhein-westfälischen Landesbeirates für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen. Anlässlich seines 60-jährigen Bestehens bezeichnete Laschet den Landesbeirat beim Festakt im Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf als "wichtigen Partner der Landesregierung".

Der Landesbeirat hat die Aufgabe, die Landesregierung in Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen zu unterrichten und sachverständig zu beraten. Er soll die Interessen der Vertriebenen und der Aussiedler in der Öffentlichkeit vertreten und gleichzeitig ihr Verständnis für Maßnahmen der Behörden wecken. Der Beirat wurde erstmals 1948 als Flüchtlingsausschuss von der Landesregierung einberufen.

Minister Laschet betonte, dass für das 1946 neugegründete Land Nordrhein-Westfalen die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen eine Aufgabe allererster Priorität war. "Seelische Not, Elend und Hunger prägten das Bild der ersten Nachkriegszeit. Beratung, Betreuung und Eingliederung waren damit zu existentiellen Aufgaben geworden", so Laschet. Der Integrationsminister hob auch die Verdienste der Vertriebenen hervor: "Ohne ihre tatkräftige Unterstützung wären der Wiederaufbau und später das Wirtschaftswunder in Westdeutschland so nicht erreicht worden." Laschet würdigte zugleich die große Aufbau- und Integrationsleistung der damals aufnehmenden Gesellschaft, die "trotz Hungers, Wohnungsnot und Arbeitslosigkeit Maßnahmen wie z.B. die Wohnraumzwangsbewirtschaftung solidarisch mittrug."

Die Arbeitsschwerpunkte und Themen des Landesbeirates haben sich im Laufe der Jahre verändert. Nach der in Nordrhein-Westfalen gut gelungenen und weitgehend abgeschlossenen Eingliederung der Vertriebenen und Flüchtlinge sind seit den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts Fragen und Probleme der Integration vor allem junger Spätaussiedler in den Mittelpunkt gerückt. Minister Laschet: "Spätaussiedler sind in unserem Land willkommen und werden es auch in Zukunft sein."

— — —

Kabinett verabschiedet Gesetzentwurf zur Reform der Lehrerausbildung
Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat den Referentenentwurf des Gesetzes zur Reform der Lehrerausbildung verabschiedet. Schulministerin Barbara Sommer und Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart stellten ihn heute in Düsseldorf vor. "Wir wollen den Lehrkräften der Zukunft eine bessere Ausbildung geben, damit die Schülerinnen und Schüler künftig in noch besseren Schulen lernen", sagte Ministerin Barbara Sommer zu den Zielen des Gesetzentwurfes. "Denn Schüler können nur so gut lernen, wie sie unterrichtet werden, und Lehrer können nur so gut unterrichten, wie sie ausgebildet werden", so Minister Pinkwart weiter. Die Landesregierung stellt für die Reform bis 2015 rund 106 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung.

Der Gesetzentwurf orientiert sich an den Empfehlungen der Expertenkommission unter der Leitung des Bildungsforschers Prof. Jürgen Baumert. Der Entwurf sieht eine vertiefte fachliche und pädagogische Ausbildung und eine für alle Lehrämter von der Grundschule bis zum Gymnasium gleich lange, sechsjährige Ausbildungszeit vor. Das Studium gliedert sich künftig für alle Schulformen in ein dreijähriges Bachelorund ein zweijähriges Masterstudium, dessen Abschlussprüfung das bisherige Erste Staatsexamen ersetzt. Das so wichtige frühe Lernen wird durch ein eigenes Grundschullehramt aufgewertet. Der anschließende einjährige Vorbereitungsdienst wird gestrafft, modernisiert und in wesentlichen Teilen neu gestaltet. Er orientiert sich stärker an zeitgemäßen Formen der Beratung und des Coachings und wird auch zukünftig mit einem Staatsexamen abschließen. In der ersten Studienphase ist neben einem dreiwöchigen Schulpraktikum ein außerschulisches Praktikum in der Kinder- und Jugendarbeit vorgesehen. Teil des Masterstudiums ist ein integriertes Praxissemester, das den Lernort Schule einbezieht.

In den Universitäten wird die Lehrerausbildung durch die Schaffung eigenständiger Organisationseinheiten deutlich gestärkt. Diese Zentren für Lehrerausbildung haben künftig die inhaltliche Verantwortung für die Studiengänge. Fachdidaktische und erziehungswissenschaftliche Inhalte werden vermehrt Teil des Studiums. Pinkwart: "Angehende Lehrer sollen an der Universität nicht nur lernen, was sie später unterrichten, sondern auch, wie sie unterrichten."

Der Referentenentwurf des Gesetzes geht nun zunächst in die Verbandsanhörung. Der Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens ist für das Frühjahr 2009 angestrebt. Spätestens mit dem Wintersemester 2010/2011 sollen alle Lehramtsstudiengänge auf Bachelor- und Masterstrukturen umgestellt werden.

— — —

Startschuss für "Forum Aktion Zukunft Lernen"
Umweltminister Eckhard Uhlenberg, Schulministerin Barbara Sommer und Integrationsminister Armin Laschet haben heute gemeinsam mit der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf eine Vereinbarung unterzeichnet, mit der das "Forum Aktion Zukunft Lernen" ins Leben gerufen werden soll. Die Einrichtung des Forums ist im nordrhein-westfälischen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" vorgesehen. Die Dekade wurde von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Prinzipien nachhaltiger Entwicklung – wie sie in der Weltkonferenz von Rio beschlossen wurden – weltweit in den nationalen Bildungssystemen zu verankern. Nachhaltig ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen. Soziale Gerechtigkeit, ökologische Verträglichkeit und ökonomische Leistungsfähigkeit sind gleichrangige Ziele des Konzeptes. Die UN-Dekade läuft von 2005 bis 2014.

Mit dem Forum "Aktion Zukunft Lernen" wird nun eine organisatorische Plattform geschaffen, in der relevante schulische und außerschulische Bildungsakteure gemeinsam die Bildung für nachhaltige Entwicklung in Nordrhein-Westfalen nach vorne bringen wollen. Insgesamt werden im Forum rund 50 Akteure aus 30 Organisationen vertreten sein. Dazu gehören unter anderem Bildungseinrichtungen, Sozial- und Jugendverbände, Politik und Wirtschaft, Kirchen, die Kommunalen Spitzenverbände, die anerkannten Umweltverbände oder Eine-Welt-Initiativen.

"Um die gesellschaftlichen Entwicklungen der Zukunft als Chance nutzen zu können, ist eine entsprechende Bildung unabdingbare Voraussetzung", so Umweltminister Eckhard Uhlenberg, der die Federführung für die Umsetzung des Aktionsplans inne hat. Dies gilt nicht nur für Schülerinnen und Schüler, ergänzt Schulministerin Barbara Sommer: "Bildung ist eine Lebensaufgabe, deswegen wollen wir etwa Schulen, Hochschulen und die Erwachsenenbildung im Rahmen des Forums an einen Tisch bringen."

Die Vereinbarung gilt zunächst für die Dauer der UN-Dekade, eine Verlängerung ist möglich. Das Forum wird noch im Sommer zu seiner konstituierenden Sitzung zusammentreten.

— — —

"Branchendialog Nordrhein-Westfalen" gestartet
Ministerpräsident Jürgen Rüttgers hat sich heute in Düsseldorf mit Spitzenvertreter der Arbeitgeberverbände, der Gewerkschaften und der Wirtschaft zum Auftakt des "Branchendialogs Nordrhein Westfalen" getroffen. Ziel des Branchendialogs ist es, gemeinsame Initiativen zwischen den Beteiligten zu vereinbaren, mit denen der Industriestandort Nordrhein-Westfalen weiter gestärkt werden soll. "Wir wollen auf der Grundlage der einzelnen Brancheninteressen konkrete Handlungsempfehlungen erarbeiten, um den Industriestandort Nordrhein-Westfalen voranzubringen", sagte Rüttgers im Anschluss an das Gespräch. Als ein Beispiel für aktuellen Handlungsbedarf nannte der Ministerpräsident die Beseitigung des Fachkräftemangels. Der "Branchendialog Nordrhein-Westfalen" konzentriert sich auf Schlüsselbranchen, die für die Zukunft des Landes besonders wichtig sind: Chemie, Automotive, Maschinenbau, Telekommunikation und Logistik. Die Bedeutung dieser Branchen wird durch die Zahl der Beschäftigten deutlich: Fast 700.000 Menschen arbeiten in den genannten Bereichen. Ministerpräsident Rüttgers: "In diesen Zukunftsbranchen wollen wir den politischen Rahmen für neue Arbeitsplätze und technologische Erneuerungen gestalten, indem wir die unterschiedlichen Interessen besser verzahnen. Die gute Konjunktur bietet dafür hervorragende Voraussetzungen."

Die Gespräche des Branchendialogs werden in den kommenden Wochen zunächst in branchen- und themenbezogenen Fachgruppen fortgeführt. Wirtschaftsministerin Christa Thoben, Arbeitsminister Karl-Josef Laumann und Medienminister Andreas Krautscheid werden jeweils den Vorsitz einzelner Fachgruppen übernehmen. Erste Ergebnisse sollen im Herbst in der nächsten Runde des "Branchendialogs Nordrhein- Westfalen" diskutiert und bewertet werden.

[ys; Quelle: Landesregierung NRW]