Oberbürgermeister Jürgen Roters und Sportdezernentin Agnes Klein hielten das Krebband zur offiziellen Eröffnung der Skate Plaza Cologne

„Kap 686“
Jetzt darf man langsam mit den Rheinkilometern nicht mehr durcheinander kommen, schließlich gibt es einen Biergarten mit Strandkörben, ein Kap am Südkai und seit heute auch ein Kap 686. Dies bezeichnet die Skateranlage die genau an diesem Rheinkilometer umrahmt von Rhein, Südbrücke, KVB Linie 16 und Rheinuferstraße am Ende des Rheinauhafens liegt. Die coolsten Skater übrigens nutzten zur Anfahrt dann schon mal die ewig lange Tiefgarage. Mehrere hundert Skater von ganz jung bis Erwachsen waren gekommen, dazu gab es fette Beats von dem Sponsor der üblicherweise bei solchen Events seine Getränke verkauft, die angeblich Flügel verleihen sollten.


Die neue Skateranlage in der Kölner Südstadt kurz vor ihrer Eröffnung

Die Skater die schon früh da waren wurden aber erst einmal ein wenig auf die Folter gespannt, denn der Platz war abgesperrt und man konnte nur auf die noch jungfräulichen und weißen Elemente auf der rund 2.000 qm großen neuen „Skate Plaza“ blicken. Aber als der Weg frei war, gab es kein Halten und während vorne die Repräsentanten der Stadt ihre Lobeshymnen auf die 700.000 Euro teure Anlage schwangen, wurde im Hintergrund schon eifrig gefahren und gesprungen. Dann gab es noch einen offiziellen Sprung über rotes Kreppband und dann war kein Halten mehr. Alles kurvte und sprang über den Parcours, die meisten Skater begeistert.



Jörg Frank von den Kölner Grünen freute sich, dass das Projekt jetzt endlich realisiert wurde, für das es höchste Zeit war. Es geht auf eine Initiative der Kölner Grünen im Stadtentwicklungsausschuss und der Bezirksvertretung Innenstadt zurück. Barbara Moritz gab vor rund vier Jahren den Impuls. „Wir sind froh, dass es sie jetzt gibt und heute sieht man schon, dass sie gut angenommen wird. Es handelte sich auch um ein deutlich berechtigtes Interesse der Skater und wir glauben, dass man diesem mit einem guten Angebot begegnen muss und nicht mit Zwang, wie Ordnungsgeldern.“, so Frank gegenüber report-k.de. Wie Frank erklärte, wäre es mit dem Ordnungsgeld wohl auch nicht so einfach geworden. Das haben mehrere Rechtsgutachten ergeben. Wer mit dem Skateboard unterwegs ist, zählt als Fußgänger und kann damit auch von der Domplatte nicht vertrieben werden. Aber macht man etwa einen „Ollie“, dann zählt dies in den Bereich der Akrobatik und wird anders bewertet. Also „Ollies“ besser jetzt am „Kap 686“, denn dort sind die Skate-Objekte extra aus geglättetem Beton angelegt und auch mit Metallschienen versehen.

"Abschied von der Domplatte"
Sportdezernentin Klein machte noch einmal auf die vielen Genehmigungen für die Fläche aufmerksam, bevor der Ratsbeschluss vom 10. September 2009 endgültig umgesetzt werden konnten. Klein nannte das Projekt auch „europaweit einzigartig“. Dr. Börschel von der Bezirksvertretung Innenstadt freute sich, dass mit der Anlage ein urbanes Lebensgefühl bedient werde und dass die Anlage nicht abgelegen auf der grünen Wiese entstanden sei. Letzterem Argument konnten einige der Skater allerdings nicht folgen. Christian Schakat, vom Domskateboarding e.V. der intensiv in die Planung und Realisierung einbezogen wurde, glaubt, dass es in „Zukunft viel, viel weniger Skater auf der Domplatte geben wird, da die neue Fläche sehr attraktiv für Skater ist“. Schakat: „Das ist der Abschied von der Domplatte“.

Und damit könnte er gar nicht so unrecht haben, denn auch die Domplatte wird sich in den nächsten Jahren stark verändern und auch durch Bauarbeiten eingeschränkt werden. Das römisch-germanische Museum wird renoviert, das „Kösel“-Haus abgerissen. Wenn dann alles neu sein wird, wird auch die freie Fläche kleiner werden auf dem Roncalliplatz.


Die neue Skate-Plaza wirkt ein wenig wie ein Trockeneislaufplatz im Sommer

Skate-Plaza „Kap 686“
Agrippinaufer
Köln Neustadt Süd

KVB: Mit der Linie 16 bis Schönhauser Straße, rund 300 Meter am Rhein entlang unter der Südbrücke hindurch Richtung Innenstadt. Oder mit der Linie 15 bis Haltestelle Ubierring und dann zu Fuß weiter, stadtauswärts am Rhein entlang.

Mit dem Auto: Tiefgarage am Rheinhauhafen, grüner Bereich.

[ag]