Das Aktionsbündnis Stadtbaukultur will, dass Köln schöner wird und wittert jetzt eine Chance. Die Entscheidung des Rates, Oper und Schauspiel zu sanieren, ermögliche nun eine grundlegende Neugestaltung des gesamten Kölner Theaterquartiers. „Schauspielhaus und Oper liegen genau in der Mitte von Köln“, betonte heute Prof. Peter Canesius – zumindest bezogen auf den Kreis der Ringe, verlängert ins Rechtsrheinische. Trotzdem sei das Quartier derzeit für die Bürger wenig attraktiv und würde daher auch wenig genutzt. Um das zu ändern, hat das Aktionsbündnis eine Vision dieser Umgebung und einen Zeitplan zur Umsetzung entworfen, die das Opernquartier langfristig zur „kulturellen Stadtkrone“ entwickeln sollen.


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Walter von Lom, Prof. Peter Canisius und Dr. Norbert Burger vom Aktionsbündnis Stadtbaukultur


Bündnis wünscht sich Tieferlegung der Nord-Süd-Fahrt
Höchste Priorität hat für das Aktionsbündnis Stadtbaukultur dabei die Sanierung der Oper und des Schauspielhauses mit ihren möglichen Ergänzungsbauten an der Krebsgasse und eventuell auch an der Brüderstraße. Dieser erste Baukomplexes wurde in etwa vom Rat der Stadt bereits beschlossen. Darüber hinaus appellierte das Bündnis an den Rat, auch die Opernterrassen neu zu bauen oder zumindest umzugestalten und der Kinderoper und dem Tanz zur Verfügung zu stellen. Des Weitren sollte das Parkhaus an der Krebsgasse aufgegeben und durch ein Gebäude ersetzt werden, dass den beiden Häusern weitere Räume bereitstellt. Als Ersatz und Zusatzangebot für die entfallenden Parkflächen schlägt das Bündnis vor, eine zwei- bis dreigeschossige Tiefgarage unter dem Offenbachplatz und dem Platz vor dem Schauspielhaus zu bauen. Bei allen Planungen müsse dabei bedacht werden, dass eine spätere Tieferlegung der Nord-Süd-Fahrt möglich bliebe. „Die Tieferlegung ist seit Jahrzehnten im Gespräch. Nur hatte die Stadt bislang weder den Mut noch das Geld, sie umzusetzen“, erklärte dazu Dr. Norbert Burger vom Aktionsbündnis.

Eine weitere drastische Neuerung schlägt das Bündnis für den Bau an der Schildergasse vor. Dieser solle langfristig abgerissen werden, um das neue Quartier von der Einkaufsstraße aus einsehbar und erlebbar zu machen. Gleichzeitig müsste der Offenbachplatz attraktiver gestaltet werden – etwa durch Außengastronomie und weitere Sitzgelegenheiten. Auch die Nutzung der Parkgeschosse in der Operngalerie müsse in Geschäfts- oder Wohngebäude umgewandelt werden. Nach dem Zeitplan des Aktionsbündnisses könnten die Maßnahmen bis etwa 2030 realisiert werden.

Köln braucht Visionen
Dabei forderte das Aktionsbündnis Stadtbaukultur heute nicht, die vollständige Umsetzung dieser Vision. Auch könne unter Umständen der Zeitrahmen von etwa 20 Jahren aufgrund der knappen Haushaltskasse nicht eingehalten werden. Das Bündnis appellierte jedoch eindringlich an Politik und Verwaltung, zusammen mit der engagierten Bürgerschaft überhaupt eine Idee zu entwickeln, wie das Quartier langfristig gestaltet werden soll. Diese müsse anschließend im Stadtrat beschlossen werden, um zu verhindern, dass kurzfristig geplante Maßnahmen das langfristige Ziel verbauten. Die Vision des Aktionsbündnisses beruht nicht auf neu entwickelten Ideen. Vielmehr hat sie bereits bestehende Ideen aufgegriffen und zu einem Gesamtbild des Quartiers zusammengefügt. Den Vorschlag wird das Bündnis nun an Kölns Oberbürgermeister, die Fraktionen und die Verwaltung senden. Gleichzeitig boten Prof. Peter Canisius, Walter von Lom und Dr. Norbert Burger heute ihre Mitarbeit am neu gebildeten Runden Tisch zur Sanierung des Opernquartiers an.

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Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung
[Foto des Offenbachplazes. Stadt Köln]