Das Symbolbild zeigt den Schriftzug der Polizei in NRW.

Köln | Die Kölner Polizei hat im Kölner Stadtteil Kalk einen Kriminalitätsbrennpunkt definiert und umschreibt diesen mit „Kalk Zentrum“. Dort kontrollierte sie, gemeinsam mit der Stadt Köln gestern Abend Personen und Lokale.

Es seien mehr als 100 Menschen überprüft worden, so die Beamten, die in Kalk einen Rückzugsort für reisende Täter vornehmlich aus Algerien sehen, die für Taschen- und Trickdiebstähle verantwortlich seien. Diese Tatverdächtigen fänden im Zuständigkeitsbereich der Polizeiwache Kalk Unterschlupf, begehen dort Diebstähle und starten dort „Diebestouren“ in die Kölner Innenstadt. Die Zahl der Festnahmen sei deutlich angestiegen, so der Leiter des Kriminalkommissariats 73 Günther Korn. Zwischen August bis Dezember seien 35 Personen aus Algerien unter dringendem Tatverdacht festgenommen worden. Korn: „Die Festgenommenen treten nicht nur als Taschendiebe auf. Sie begehen auch Gepäckdiebstähle und nutzen die ganze Bandbreite der bekannten Tricks, um Menschen zu bestehlen“.

Bei der gestrigen Aktion scheint es nach der Meldung der Kölner Polizei allerdings nicht zu Festnahmen gekommen sein. Die Kölner Polizei bilanziert:
• Sicherstellung von 16 Dosen unverzolltem Shisha-Tabak
• Kleine Drogenmengen in Verstecken im Freien gefunden
• Ein illegales Glückspielgerät sichergestellt
• Verfahren gegen Gaststättenbetreiber wegen fehlender Konzessionen zum Alkoholausschank, Verstößen gegen die Coronaschutzverordnung sowie gegen Vorgaben zum Nichtraucherschutz
• Ein Restaurant wegen fehlender Baugenehmigung geschlossen
• 1 Shisha-Ofen wegen fehlender Feuerstättenbescheinigung stillgelegt
• Offene städtische Forderungen von mehreren tausend Euro vollstreckt
• 1 PKW gepfändet

Vorangegangene Fälle und Ermittlungen

Am 8. Januar durchsuchten Polizisten eine Wohnung in der Homarstraße in Köln-Vingst und stellten dort mehr als 313 Gegenstände sicher von denen mittlerweile mehr als 50 konkreten Diebstählen zugeordnet werden konnten. Bei der Durchsuchung der Wohnung fanden die Beamten 40 DHL-Versandquittungen für Pakete nach Algerien vom 6. Januar. Die Polizei: „Die zugeordneten Beutestücke stammen aus Gepäckdiebstählen auf Bahnhöfen und in Bahnen, aus einem Bürodiebstahl, aus Taschendiebstählen und Kfz-Ablenkungsdiebstählen.“ Die Ermittlungen zu vielen Gegenständen dauerten an, einige konnten ihren Besitzer*innen allerdings schon wieder zurückgegeben werden, unter anderem bis in die USA und nach Singapur. Weiter schreiben die Beamten: „Die Ermittlungen zur Herkunft von 36 Handtaschen, 8 Koffern, 27 Smartphones, 15 Laptops/Tablets, 10 Kfz-Schlüsseln, 19 Kopfhörern, 26 Rucksäcken, 16 Geldbörsen, 17 Sonnenbrillen, diversem Schmuck, Uhren und IT-Zubehör dauern weiter an, gestalten sich aber aufwändig, da die Taten vielfach noch gar nicht oder nicht in Köln angezeigt wurden. Das Kriminalkommissariat 74 bittet, von telefonischen Anfragen zu den Gegenständen abzusehen. Mögliche Geschädigte können sich mit Eigentumsnachweis und gegebenenfalls mit dem Aktenzeichen der Anzeigenerstattung per Email an kk74.koeln@polizei.nrw.de wenden.“

Am 9. Februar nahmen Polizisten zwei Männer aus Algerien fest, denen sie einen Diebstahl eines Smartphones aus der Tasche einer Frau am Friesenwall zur Last legen. Weitere Ermittlungen haben ergeben, dass diese Männer für vier weitere Diebstähle am Hauptbahnhof oder Bahnhof Deutz verantwortlich seien. Geprüft werde, ob es einen Zusammenhang mit der Wohnung in der Homarstraße gebe. Gegen einen dieser Männer lag zudem ein Haftbefehl des Amtsgerichts Freiburg vor wegen Taschendiebstahl.