Weihbischof Woelki ernannter Erzbischof von Berlin
Weihbischof Dr. Rainer Maria Woelki ist von Papst Benedikt XVI. zum Erzbischof von Berlin ernannt worden. Das wurde heute Mittag zeitgleich in Rom und Berlin bekannt gegeben.

Rainer Maria Woelki wurde am 18. August 1956 als Sohn der Eheleute Elisabeth und Alfons Woelki in Köln-Mülheim geboren. Zur Familie gehören ein jüngerer Bruder und eine jüngere Schwester. Eigentlich wollte Rainer Woelki ein „ganz normaler Pastor“ werden. Genau so, wie die Kapläne und Pfarrer, die er in seiner Heimat in der Bruder-Klaus-Siedlung in Köln-Mülheim als Kind und Jugendlicher erlebt hatte. Doch dass Gott auch auf krummen Zeilen gerade schreiben kann, erlebte der leidenschaftliche Anhänger des 1. FC Köln schon bald nach seiner Priesterweihe, die er zusammen mit 14 anderen Kandidaten am 14. Juni 1985 durch Josef Kardinal Höffner im Hohen Dom zu Köln empfing.

Nach Kaplansjahren in Neuss und Ratingen und einer sechsmonatigen Dienstzeit als Militärseelsorger – die Bundeswehr kannte Woelki schon von seiner Wehrdienstzeit, die er als Panzerartillerist absolvierte – berief ihn der neue Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner zu seinem Geheimsekretär. Sieben Jahre lang erfüllte Woelki diese anspruchsvolle Aufgabe. In dieser Zeit habe er die Diözese aus ganz neuen Blickwinkeln kennen gelernt, erzählt er rückblickend. Und im Kontakt mit sehr vielen Menschen, die sich mit ihren Anliegen an den Erzbischof gewandt hätten, habe er oft seelsorglich tätig sein können, erinnert er sich dankbar.

Auch nach seiner Zeit im Erzbischöflichen Haus war es nichts mit einer Tätigkeit als „normaler Pastor“: Am 1. März 1997 ernannte ihn Kardinal Joachim Meisner zum Direktor des Collegium Albertinum, dem Kölner Studienhaus der Priesterkandidaten in Bonn. In dieser Position bekam der inzwischen mit einer Arbeit über „Die Pfarrei – Ein Beitrag zu ihrer ekklesiologischen Ortsbestimmung“ zum Dr. theol. promovierte Woelki einen Anruf. Darin wurde ihm mitgeteilt, dass Papst Johannes Paul II. ihn zum Weihbischof in Köln ernannt habe. Das war am 24. Februar 2003.

Joachim Kardinal Meisner zur Ernennung von Weihbischof Rainer Maria Woelki zum Erzbischof von Berlin: „Unser Heiliger Vater Papst Benedikt XVI. hat heute unseren Kölner Weihbischof Dr. Rainer Maria Woelki zum Erzbischof von Berlin ernannt. Diese Nachricht habe ich mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge zur Kenntnis genommen. Natürlich freue ich mich sehr über das große Vertrauen, das der Heilige Vater damit unserem Weihbischof Dr. Rainer Maria Woelki gegenüber ausdrückt. Sein tiefer Christusglaube, seine vielfachen Begabungen und seine reichen Seelsorgserfahrungen auf vielen Gebieten des kirchlichen Lebens werden ihm helfen, sich schnell und kompetent in Berlin einzuarbeiten. Gottes Wege sind unerforschlich. Die Heilige Schrift wird nicht müde zu betonen, dass er alles gut macht. Das weinende Auge blickt nun in eine große Lücke, die der ernannte Erzbischof in Köln hinterlässt. Weihbischof Dr. Woelki hatte mit großer Kraft und Klugheit den Pastoralbezirk Nord betreut und war darüber hinaus Bischofsvikar für den Aufgabenbereich Ständiger Diakonat. Dabei konnte ich mich auf seine Arbeit absolut verlassen. Zuverlässigkeit, Genauigkeit und theologische Kompetenz zeichneten seinen Dienst in den ihm übertragenen Aufgabengebieten aus.“



Die bisherigen Stationen von Weihbischof Dr. Rainer Maria Woelki
 
1963
Einschulung in die Katholische Volksschule Köln-Mülheim
 
1977
Abitur am Städtischen Hölderlin-Gymnasium

1977/78
Wehrdienst in Munster

1978 – 1983
Studium der Philosophie und Theologie in Bonn und Freiburg

1984
Wechsel an das Kölner Priesterseminar

14. Juni 1985
Empfang der Priesterweihe im Kölner Dom

1985 – 1989
Kaplan an St. Marien, Neuss

1989/90
Militärpfarrer in Münster-Handorf, anschließend Kaplan an St. Josef in Ratingen
 
1990 – 1997
Erzbischöflicher Kaplan und Geheimsekretär des Erzbischofs von Köln

1997 – 2003
Direktor des Erzbischöflichen Theologenkonvikts Collegium Albertinum, Bonn

21.11.1999
Kaplan Seiner Heiligkeit (Titel „Monsignore“)

2000
Promotion in Dogmatik mit einer Arbeit über den „Ekklesiologischen Ort der Pfarrei“
 
24.02.2003
Ernennung zum Titularbischof der (erloschenen) Diözese Scampa im heutigen Albanien
 
30.03.2003
Bischofsweihe im Hohen Dom zu Köln durch Erzbischof Joachim Kardinal Meisner
 
11.11.2003
Residierender Domkapitular

01.01.2005
Bischofsvikar für den Ständigen Diakonat
 
01.01.2006
Beauftragt für den Pastoralbezirk Nord im Erzbistum Köln
Mitglied der Kommission IV „Geistliche Berufe und kirchliche Dienste“ sowie der Kommission VIII „Fragen der Wissenschaft und Kultur“ der Deutschen Bischofskonferenz

[ag; Quelle und Foto: Erzbistum Köln]