Alleine im vergangenen Jahr entdeckte die Polizei in Köln 40 illegale Cannabisplantagen. Während die meisten der Anlagen in privaten Wohnhäusern gefunden wurden, gelang der Polizei am 04. Dezember der bislang bedeutendste Schlag gegen Plantagenbetreiber. In einer 300 Quadratmeter großen Lagerhalle in Köln-Ossendorf stellen Polizisten 2500 Cannabispflanzen sicher. (siehe Polizeibericht vom 04.12.07, Ziffer 9) Gerade dieser Fall machte ein Dilemma deutlich, in dem die "Drogenbauern" oft stecken – woher soll man den Strom nehmen? Die Antwort lautete auch dieses Mal – Entziehung elektrischer Energie aus fremden Netzen. Was hier in großem Stil betrieben wurde, kann auch Hausbewohner teuer zu stehen kommen. In vielen Fällen zahlen nämlich Andere den für die Plantage abgezapften Strom. Auch 2008 wurden die Polizisten bereits fündig. Am 08. Januar ernteten sie 271 der illegalen Pflanzen in einer Wohnung in Köln-Humbold/Gremberg.

Heute (28. Januar) haben Drogenfahnder schließlich zwei Wohnungen in Köln sowie zwei Wohnungen in Leverkusen durchsucht. Die Durchsuchungen sind Teil bundesweiter Maßnahmen gegen Betreiber privater Drogenplantagen unter Leitung des Landeskriminalamtes Nordrhein Westfalen. In Leverkusen-Schlebusch fanden die Ermittler eine so genannte "Grow-Box" mit 20 Setzlingen, während ein anderer Züchter in Leverkusen-Wiesdorf schon einen Schritt weiter war. Seine 25 Cannabispflanzen waren schon 40 Zentimeter groß – vier Pflanzen in seinem Keller standen sogar schon mit einer Höhe von 120 Zentimetern in Blüte. In Köln fanden die Polizisten zwar kein Zubehör für eine Plantage, dafür aber 135 Gramm Haschisch sowie 102 Gramm Marihuana. Zu einer größeren Bargeldmenge erklärte der Wohnungsinhaber: "Ich habe Drogen verkauft". Die Ermittlungen dauern an. Diese Beispiele machen deutlich, warum die Polizei sich an Bürgerinnen und Bürger wendet und zur aktiven Mithilfe bei der Entdeckung von illegalen "Indoor-Grow-Anlagen" aufruft. Anzeichen für eine Marihuanaplantage: – dauerhaft verdunkelte Fenster – Wohnungen werden nur selten und vor allem zu unüblichen Zeiten von Personen aufgesucht – aus der Wohnung dringen auffallende Gerüche – ein auffallend hoher Strom- und Wasserverbrauch – Manipulationen am Hausstrom, Stromzuleitungen von außen, Betrieb eines Generators – Feuchtigkeit im Mauerwerk; eventuell mit unerklärlichem Schimmelbefall in unmittelbarer Nachbarschaft zu auffälligen Wohnungen – größere Vorräte an Dünge- oder Pflanzenschutzmittel in Abstellräumen. Ihre Polizei bittet: Melden Sie im eigenen Interesse verdächtige Wohnungen und andere verdächtige Objekte. Versuchen Sie auf keinen Fall selbst in die Anpflanzung einzudringen. Täter sichern ihre wertvollen Pflanzen gegen "nicht Berechtigte" mit drastischen Mitteln. Neben Stromfallen wurden anderenorts bereits Plantagen festgestellt, die mit Selbstschussanlagen gesichert waren.

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Unter den Lkw gerast
Köln, 28.1.2008, 14:03 – Alkohol ist vermutlich die Ursache für einen schweren Verkehrsunfall am Samstag (26. Jan.) auf der Autobahn A 555 bei Bonn gewesen. Gegen 03.00 Uhr verspürte ein Lkw-Fahrer (32) aus Düsseldorf plötzlich einen starken Schlag gegen den Wagen. Als er angehalten hatte, sah er einen Skoda Fabia, der in den Auflieger der Sattelzugmaschine gefahren war. Dabei war der Aufprall so stark, dass das Dach des Pkw aufgerissen und nach hinten geschoben wurde. Nachdem der 39-jährige Mann aus Köln aus dem Fahrzeug geborgen wurde, kam er mit schweren Verletzungen in eine Bonner Klinik. Dort stellten Polizeibeamte Alkoholgeruch bei dem Opfer fest, so dass eine Blutprobe veranlasst wurde. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 12.000,-Euro. Zur Unfallaufnahme musste die Richtungsfahrbahn Bonn kurzfristig gesperrt werden.

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Jugendliche überfielen Kiosk – Festnahme
Köln, 28.1.2008, 14:34 – In den gestrigen Abendstunden (27. Januar) ist ein Kiosk in Köln-Weidenpesch von zwei maskierten Jugendlichen überfallen worden. Das Räuberduo konnte wenig später auf ihrer Flucht von Polizeibeamten festgenommen werden. Gegen 21.35 Uhr befand sich der 56-jährige Kioskinhaber hinter seiner Verkaufstheke, als plötzlich zwei Jugendliche den Kiosk betraten und sofort auf den Mann zugingen. Mit einer Pistole schlugen sie mehrfach auf den Besitzer ein und forderten gleichzeitig die Herausgabe von Bargeld. Unter Vorhalt der Schusswaffe forderten sie den geschockten 56-Jährigen auf, die Kasse zu öffnen. Mit mehreren hundert Euro Bargeld sowie Zigarettenstangen flüchtete das Räuberduo anschließend aus dem Kiosk in unbekannte Richtung. Sobald die beiden Räuber das Geschäft verlassen hatten, verständigte der Verletzte die Polizei. Noch auf der Anfahrt konnten die Beamten die beiden Jugendlichen auf einem Hinterhof in der Wilhelmshavener Straße festnehmen. Dort hatten sie sich nach Erkennen der Streifenwagen hin geflüchtet und in einem Gebüsch versteckt. Die Tatwaffe hatten sie zuvor weggeworfen.

Die 16-jährige Festgenommene ist bereits wegen Raubdelikten, Ladendiebstahl und Körperverletzung polizeilich in Erscheinung getreten. Ihr 14-jähriger Komplize ist bei der Polizei bisher nicht bekannt. Beide wurden vorläufig festgenommen und nach Vernehmung am heutigen Tag ihren Erziehungsberechtigten übergeben. Beide erwarten nun ein Strafverfahren wegen schweren Raubes. Bereits am Freitagabend (25. Januar) wurde eine 19-jährige Angestellte eines Kiosk in Köln-Porz-Lind Opfer eines Überfalls. Gegen 20.30 Uhr betrat ein männlicher Einzeltäter den Laden in der Straße "Viehtrifft" und bedrohte die junge Frau mit einer schwarzen Schusswaffe. Mit den Worten "Geld her" forderte der mit einer schwarz-grauen Sturmhaube maskierte Mann die Tageseinnahmen. Als sich die völlig überrumpelte 19-Jährige nicht von der Stelle rührte, bediente sich der Täter selbst. Mit mehreren hundert Euro Bargeld flüchtete er anschließend zu Fuß in Richtung Linder Kreuz. Der Mann war cirka 180 – 185 cm groß. Zur Tatzeit trug er eine grüne Jacke, blaue Jeans und schwarze Schuhe. Hinweide zu den beiden Raubdelikten nimmt das Kriminalkommissariat 14 unter der Tel.: 0221-229-0 entgegen.

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Unnötig Öl ins Feuer gegossen

Köln, 28.1.2008, 15:15 – Mit völligem Unverständnis hat der Kölner Polizeipräsident Klaus Steffenhagen auf Äußerungen des CDU-Fraktionschefs des Kölner Stadtrats reagiert, der Demonstrationen hunderter trauender Menschen in Köln-Kalk mit einem Pulverfass vergleicht und das Bevorstehen von Zuständen wie in den Vorstädten von Paris befürchtet. Die Polizei Köln geht mit dem Wissen um den tragischen Tod des 17-jährigen Jugendlichen und der damit verbundenen Trauer und den Emotionen sehr verständnisvoll und verantwortlich um. Die eingesetzten Beamtinnen und Beamten haben durch ihr bewusst besonnenes und konsequentes Auftreten gegenüber den Kundgebungsteilnehmern einen wesentlichen Anteil daran, dass alle Demonstrationen der letzten Tage friedlich und gewaltfrei verliefen.

Der Polizeipräsident empfindet beim Lesen folgender Express- und Spiegelzitate "Wir sitzen auf einem Pulverfass. Uns drohen Zustände wie in den Vorstädten von Paris" starke Empörung. Steffenhagen: "Das sind die falschen Worte zur falschen Zeit. Ich erwarte von einem verantwortungsvollen Politiker Lösungen, keine plakativen Problembeschreibungen oder Vorwürfe und das Heraufbeschwören von Horrorszenarien". Eine gute Grundlage für eine effiziente Zusammenarbeit aller in der Stadt Verantwortlichen ist für den Polizeipräsidenten das vom Oberbürgermeister Schramma initiierte "Kölner Integrationskonzept", das Handlungsfelder beschreibt und entsprechende konkrete Umsetzungsmaßnahmen vorsieht. Nur gezieltes, gemeinsames Handeln garantiert sinnvolle Lösungen!

Dazu ergänzt Oberbürgermeister Schramma in einem Statement: "Der Vergleich mit der Situation in den Pariser Vorstädten ist nicht angebracht. Anders als dort steht den Jugendlichen in Kalk eine ganze Palette von Betreuungs- und Hilfsangeboten zur Verfügung. Unmittelbar nach dem tragischen Vorfall haben sich die Jugendeinrichtungen und -projekte im Wohnumfeld bzw. mit direktem Kontakt zu den Angehörigen und Freunden des getöteten Jugendlichen der Aufarbeitung des Geschehens angenommen."

Die Mitarbeiter der Einrichtungen wirken seit Tagen erklärend und deeskalierend auf die Jugendlichen ein. Das Jugendamt habe auch zu beiden Hauptschulen vor Ort Kontakt aufgenommen. Vereinbart wurde außerdem eine gemeinsame Gesprächsrunde mit Vertretern der Migrantenvereine, der verschiedenen Glaubensgemeinschaften sowie Polizei und Jugendamt auf der Sozialraumebene Kalk und Humboldt/Gremberg. Oberbürgermeister Fritz Schramma steht wegen der Situation in regelmäßigem Austausch mit Polizeipräsident Klaus Steffenhagen und wird auch ein Gespräch mit dem marokkanischen Generalkonsul führen. "Es ist wichtig, in dieser Lage deeskalierend auf die Jugendlichen einzuwirken. Diese Aufgabe wird von der Polizei professionell und erfolgreich verfolgt."

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Farbschmierer erwischt
Niederaußem / Köln, 28.1.2008, 16:47 – In der Nacht zu Sonntag (27. Januar) hat die Polizei einen Frechener (31) sowie eine junge Bergheimerin (22) auf frischer Tat gestellt – Zeugen hatten beide beim Sprayen in Niederaußem beobachtet und die Polizei informiert. Herzen neben spiegelverkehrten Hakenkreuzen – dazu ein paar belanglose Worte. So die Bilanz der Polizisten, die dem Hinweis der Zeugen nachgingen und auf der Suche nach den Tatverdächtigen der frischen Farbe auf Gehwegplatten, Autos und Häusern folgten. Nach dem Anruf der Zeugen, der gegen 01.40 Uhr die Polizei erreichte, dauerte es nur noch wenige Minuten bis zur Feststellung, wer hinter den Schmierereien steckte. Auf der Dormagener Straße traf eine Streifenwagenbesatzung auf das beschriebene Pärchen. Die Farbdosen wegzuwerfen half nicht mehr, die Beweislage war denkbar gut. Der 31-Jährige räumte dann auch seine Tatbeteiligung ein. Ein Zusammenhang mit den Farbschmierereien der vergangenen Woche in Niederaußem, Oberaußem, Frechen und Bonn wird durch die Beschuldigten bestritten. Die Ermittlungen dauern an. Beide "Sprayer" waren bei Tatausführung alkoholisiert (Er 0,92 Promille, Sie 1,68 Promille). Nach Personalienfeststellung und der Entnahme von Blutproben wurde das Pärchen, das bislang im Bereich politisch motivierter Kriminalität nicht in Erscheinung getreten ist, wieder entlassen. Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.

//jot/ots//