Köln, 14.10.2007, 19:30 Uhr >   Zu einem umfangreichen Einsatz führte das Fehlverhalten eines 39-Jährigen am Samstagmorgen ab 02.00 Uhr in der Kölner Innenstadt.

Den Beamten fiel auf dem Kaiser-Wilhelm-Ring ein Autofahrer auf, der offensichtlich mit seinem Handy telefonierte. Die Polizisten wendeten ihr Fahrzeug und hielten den Delinquenten an. Als der Fahrer
seinen Führer- und Fahrzeugschein vorweisen sollte, hatte er nur einen Fahrzeugschein. Den Führerschein, so der 39-Jährige, habe er zuhause vergessen. Auf Befragen gab der Mann einen Vornamen an, von dem die Beamten wussten, dass es sich um einen türkischen weiblichen Vornamen handelt. Darüber hinaus erklärte der Fahrer 1973 geboren zu sein, machte jedoch einen deutlich älteren Eindruck.

Da die Personalien bei dem Mann zuhause überprüft werden sollten, wurde er zu einem weiteren Streifenwagen geführt. Unvermittelt fing der Mann an zu rennen und flüchtete über die Hermann-Becker-Straße in das Parkgelände am Mediapark (Erftstraße). Dort versuchte er sich in einem Gebüsch zu verstecken. Die Polizisten forderten den Flüchtigen auf, aus dem Gebüsch heraus zu kommen. Anderenfalls würde der Diensthund eingesetzt. Der Mann kam dieser Aufforderung jedoch nicht nach. Vielmehr schwamm er nun circa 10 Meter vom Ufer in die Mitte des dortigen Teichs. Dort holte er einen Stein vom Grund und schlug diesen mehrfach gegen seinen Kopf. Danach fischte er eine Flasche aus dem See und zerschlug diese an dem Stein. Er drohte damit, sich das Leben zu nehmen, wenn die Polizei nicht von ihm abließe. Inzwischen waren mehrere Streifenwagen nachgerückt. Ein Polizist versuchte mit dem 39-Jährigen ins Gespräch zu kommen und diesen zu beruhigen. Dies gelang zunächst jedoch nicht.

Der Mann suchte sich eine weitere Flasche aus dem See und zerschlug auch diese. Danach brachte er sich jeweils am rechten und linken Arm eine Schnittwunde bei. Dann schien der Beamte doch Zugang zu dem Mann zu bekommen, denn dieser kam aus dem See auf das Ufer zu. In den Händen hielt er jedoch immer noch die zerschlagenen Flaschen. Drohend ging er auf die am Ufer stehenden Polizisten zu. Da diese nicht ausweichen konnten, setzten sie zur Abwehr des Angriffs Pfefferspray ein. Es entwickelte sich ein Gerangel bei dem der 39-Jährige und drei Beamte ins Wasser fielen. Es gelang dem Mann sich wieder in den Teich zurück zu ziehen. Dort wurde der Mann erneut von den Kollegen angesprochen. Sie versuchten ihn zu beruhigen und zur Aufgabe zu bewegen. Gegen 03.50 Uhr hatten diese Bemühungen dann Erfolg. Der Mann warf die Flaschen fort und kam aus dem Wasser. Er wurde einem Krankenhaus zugeführt, wo die Schnittwunden genäht werden mussten.

Da anschließend keine erkennbare Suizidgefahr bestand und der Mann versorgt war, konnte er in die Obhut der inzwischen verständigten Familie entlassen werden. Ihn erwartet nun ein Ermittlungsverfahren
wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis, Bedrohung und Widerstand.

[ag]