Der ehemalige Anführer des Ku-Klux-Klan hielt sich nach Angaben der Kölner Polizei am vergangenen Freitag illegal in Deutschland auf. Gegen ihn bestehe ein für den gesamten Schengen-Raum gültiges Aufenthaltsverbot, das ursprünglich durch die Schweiz erteilt wurde. Der 61-Jährige war als Gastredner bei einer Veranstaltung der Gruppierungen "Freies Netz Köln" und der Kameradschaft "Sturm Rhein-Sieg" in einem Lokal in Köln-Dellbrück angekündigt. Das "Freie Netz Köln" bezeichnet sich selbst als "national  radikal, sozialistisch". Die Polizeikräfte fingen die etwa 60 angereisten Gäste aus der als rechtsextrem geltenden Szene bereits auf dem Weg dorthin ab und führten umfangreiche Personenkontrollen durch. Bei Durchsuchungen der Anreisenden fanden die Beamten keine verbotenen Gegenstände.

Der 61-Jährige, 1950 in Oklahoma geboren, war von 1974 bis 1978 Anführer des Ku-Klux-Klans (KKK) im US-Bundesstaat Louisiana und gilt als Befürworter der Rassentrennung. Er soll bereits als Student Anhänger rechtsradikaler Bewegungen gewesen sein und häufig in Nazi-Uniformen aufgetreten sein. Nach dem Austritt aus dem KKK engagierte er sich in der US-Politik und wurde 1989 als Kandidat der Republikanischen Partei in das Repräsentantenhaus von Louisiana gewählt. Der Amerikaner soll behaupten, "jüdische Lobbyisten" und "Zionisten" hätten Amerika unterwandert, und machte vor allem durch seine Unterstützung für den deutschen Holocaust-Leugner Ernst Zündel und seinen Auftritt bei der Holocaust-Konferenz des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad 2006 auf sich aufmerksam. Kürzlich habe er bekannt gegeben, eine Präsidentschaftskandidatur für 2012 in Betracht zu ziehen, weil er von zahlreichen Anhängern der Tea-Party-Bewegung dazu ermuntert werde.

[cs, ots, dts]