Schleuser- und Rauschgifthändlerring zerschlagen
Köln (ots) – Die Staatsanwaltschaft Stuttgart, das Landeskriminalamt Baden-Württemberg und die Bundespolizeidirektion Stuttgart geben bekannt: Der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Schleuser (GES), eine Einheit aus Ermittlern des LKA Baden-Württemberg und der Bundespolizeidirektion Stuttgart, ist die Zerschlagung einer international agierenden Tätergruppierung aus Afrika gelungen.

Am frühen Morgen durchsuchten über 550 Einsatzkräfte der Landes- und der Bundespolizei 34 Wohnungen und Arbeitsstellen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen (Köln) Insgesamt wurden 13 Beschuldigte festgenommen, gegen 12 Personen bestanden im Vorfeld bereits Haftbefehle, eine Person wurde aufgrund der Ermittlungsergebnisse vorläufig festgenommen. Bei den Festgenommenen handelt es sich um zehn Männer und drei Frauen, die überwiegend nigerianischer Herkunft sind. Bei den Durchsuchungen wurden geringe Mengen Marihuana und umfangreiche schriftliche Unterlagen aufgefunden, welche derzeit ausgewertet werden. Der Bande werden die Einschleusung von Landsleuten, die Vermittlung von Scheinehen, Scheck- und Überweisungsbetrügereien sowie der Handel mit Rauschgift in nicht geringen Mengen vorgeworfen. Auf die Tatverdächtigen aufmerksam geworden waren die Ermittler der GES durch ein früheres Ermittlungsverfahren wegen Menschenhandels, bei dem die eingeschleusten Frauen aus Afrika mit Voodoo-Ritualen zur Prostitution gezwungen worden waren.

Der mutmaßliche Kopf der Bande, ein 43-jähriger Deutscher nigerianischer Herkunft, war damals ins Visier der Ermittler geraten, weil er einer Person ein Mädchen zum "Kauf" angeboten hatte, welches aus Nigeria eingeschleust und ebenfalls der Prostitution zugeführt werden sollte. Weitere Ermittlungen zeigten schnell, dass offenbar mehr dahinter steckte. Nach mehrmonatigen Ermittlungen kristallisierte sich dann die jetzt zerschlagene Bande heraus, die im Verdacht steht, Scheinehen vermittelt, umfangreiche Scheck- und Überweisungsbetrügereien begangen und einen schwunghaften Handel mit Marihuana betrieben zu haben. Der mutmaßliche Hauptlieferant des Rauschgifts, ein mit einer Deutschen verheirateter 43-jähriger Nigerianer mit Wohnsitz in Bayern, wurde am 20.9.2008 im Besitz von 18 Kilogramm Marihuana festgenommen. Das Rauschgift hatte der Verdächtige kurz zuvor in den Niederlanden beschafft. Die Bande erstellte auch Überweisungsträger zu Lasten des Kontos eines Medienunternehmens und zu Gunsten von Konten ihrer Bandenmitglieder. Ein von der Bande gefälschtes Schreiben, auf dem der Briefkopf des Medienunternehmens abgedruckt war, sollte bei Nachfragen seitens der Bankangestellten den Eindruck erwecken, dass es sich jeweils um einen korrekten Überweisungsvorgang handelt. In einem Fall wurden so mehrere Tausend Euro erlangt. Am 23.9. klickten dann auch bei den übrigen Tatverdächtigen die Handschellen. Die Festgenommenen werden im Laufe des heutigen Tages bzw. morgen dem Haftrichter des AG Stuttgart vorgeführt.

— — —

Schüsse auf Polizeiwagen
Staatsanwaltschaft und Polizei Köln geben bekannt: Am späten Dienstagabend (23. September) haben bislang Unbekannte in Köln-Rondorf Schüsse auf eine Streifenwagenbesatzung abgegeben. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.

Gegen 23:35 Uhr wurde eine Streifenwagenbesatzung zu einem Einsatz "Hilflose Person" in die Kurische Straße gerufen. Die eingesetzten Beamten (Sie 26, Er 38) fanden auf dem Verbindungsweg zwischen Kurische Straße und Talstraße eine männliche Person, die dort auf dem Boden lag. Als die Beamten sich dem Mann näherten, sprang dieser plötzlich auf. Zeitgleich traten zwei weitere Personen aus dem angrenzenden Wald und bedrohten die Polizisten mit Schusswaffen. Nach erfolgloser Aufforderung der Polizisten, die Waffen nieder zu legen, gaben sie zwei Warnschüsse ab, worauf die Täter die Flucht ergriffen. Dabei drehten sich die Flüchtenden nochmals in Richtung der Beamten um und gaben Schüsse ab. Am Tatort fanden die Ermittler eine Waffe, die einer so genannten "Pumpgun" stark ähnelt. Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich um einen Nachbau, der als Schreckschusswaffe verwendet wird. Inzwischen wurden weitere Waffen gefunden. Die noch andauernde Untersuchung der Waffen durch den Erkennungsdienst soll klären, ob es sich um scharfe Schusswaffen handelt. Nach Abschluss dieser ersten Ermittlungen wird es die Gelegenheit geben, die sichergestellten Waffen im Polizeipräsidium zu fotografieren.

Die Polizei Köln hat eine Mordkommission eingerichtet. Die Absuche des Tatortbereiches nach weiteren Beweismitteln ist nahezu abgeschlossen. Zeugen, die um die fragliche Zeit verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich mit dem zuständigen Kriminalkommissariat 11 (Tel. 229-0) in Verbindung zu setzen.

[nh; Quelle: ots]