Für den Fahrer eines Sattelzuges (36) sowie einen 20 Jahre alten Autofahrer – beide aus dem Rhein-Sieg-Kreis – beginnt mit Sonntagnachmittag (06. Juli) eine neue Zeit – die Zeit ohne Führerschein. Was für andere Verkehrsteilnehmer wie eine Stuntszene ausgesehen haben dürfte, war leichtsinnig und vor allem hochgefährlich, so die Einschätzung der Polizei. Um 17.15 Uhr hatte der 36-Jährige den Wagen des jüngeren Mannes auf einem Tankstellengelände in Köln-Lind beschädigt. "Ich habe das gar nicht gemerkt", so der Lkw-Fahrer später auf der Polizeiwache. Dass der 20-Jährige ihm etwas mitteilen wollte, bemerkte der Fahrer des Sattelzuges erst, als der junge Mann auf das Trittbrett der Fahrertür sprang und durch das Fenster auf ihn einschlug.

Mit Zick-Zack-Kurs und der entsprechenden Einwirkung auf die Finger des "Trittbrettfahrers" gelang es dem 36-Jährigen, den aggressiven Unfallgegner nach Verlassen des Tankstellengeländes auf der Niederkasseler Straße abzuschütteln. Der 20-Jährige verletzte sich bei dem Sturz auf die Fahrbahn, wollte sich aber dennoch nicht geschlagen geben. Ein Anruf bei der Polizei? – Fehlanzeige. Stattdessen lief der 20-Jährige zu seinem Wagen zurück und nahm die Verfolgung auf. Kurz hinter der Auffahrt zur BAB 59 in Richtung Königswinter überholte der 20-Jährige den Sattelzug und bremste den 36-Jährigen bis zum Stillstand aus. Unbeteiligte Autofahrer wurden durch dieses Fahrmanöver ebenfalls zu riskanten Bremsmanövern genötigt. Gemeinsam erschienen die Kontrahenten in Begleitung von Zeugen wenig später auf der Autobahnwache in Sankt Augustin. Gegen den Fahrer des Sattelzuges wurde eine Anzeige wegen Unfallflucht gefertigt. Der 20-Jährige wird sich wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr zu verantworten haben. Egal, wer die Ursache gesetzt haben mag – Aggression und "Selbstjustiz" gehören nicht auf die Straße. Auch in diesem Fall hätte es genügt, sich über Notruf (110) an die Polizei zu wenden. So müssen nun beide Kraftfahrer erst einmal auf Bus und Bahn umsteigen.

— — —

Brennender Triebwagen im Kölner Hauptbahnhof
Gestern gegen 23:40 Uhr wurde die Bundespolizei darüber in Kenntnis gesetzt, dass im Kölner Hauptbahnhof am Gleis 11 ein brennender Triebwagen stehen würde. Die Feuerwehr kam schnell zum Ereignisort. Die Sperrung des Bahnsteiges und der Zugang zum Gleis 10/11 wurde durch die Beamten der Bundespolizei veranlasst. Es stellte sich heraus, dass der Triebfahrzeugführer  mit einem Feuerlöscher den Brand bereits gelöscht hatte. Bei der Kontrolle durch die Feuerwehr konnte kein Brandherd mehr aufgefunden werden. Nach Freigabe durch die Feuerwehr schleppte die DB AG den Triebwagen aus dem Hauptbahnhof. Brandursache war brennende Filterwatte im Generator. Es entstanden 331 Minuten Verspätung bei 18 Zügen und 3 Teilausfällen. Die Schadenshöhe wird seitens der DB AG noch ermittelt.

[nh; Quelle: ots]