Köln | Rund 50 Menschen, vom Säugling bis zur Seniorin stehen auf einer mit Flatterband abgesperrten Fläche vor einem Discounter. Davor jede Menge Rettungswagen. Im 12. Stock eines Hochhauses im Demogebiet ist eine Wohnung ausgebrannt. Drei kollabierte Feuerwehrmänner und ein Patient unter den Hausbewohnern ist die Bilanz der Kölner Feuerwehr.

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Warum die Wohnung, in der sich niemand befand, in Brand geriet muss die kriminaltechnische Untersuchung ergeben. Den Brand, das Löschen und die Evakuierung von Teilen der 12. und 13. Etage des Hochhauses schildert die Kölner Berufsfeuerwehr aus ihrer Perspektive. Man habe den Brand schon von weitem gesehen. Dies zeigen auch Handyvideos von Anwohnern, die report-k.de gezeigt wurden. Darauf sieht man wie Flammen aus der Wohnung bis über die Balkonbrüstung schlagen und man hört in der Ferne das Martinshorn der heranrückenden Feuerwehr.

Drei Feuerwehrleute kollabiert

Der Flur sei im 12. Obergeschoss bereits komplett verraucht gewesen, schildert Einsatzleiter Hartl, aus Sicht der Feuerwehr die Geschehnisse zum Brand. Alarmiert wurde die Feuerwehr, durch die automatische Brandmeldeanlage des Hauses und Anrufe gegen 23:13 Uhr. Aktiv seien von der Feuerwehr das 12. und das 13. Obergeschoss teilweise geräumt worden. Einen Überblick über die Anzahl der evakuierten und im Haus befindlichen Bewohner habe man nicht gehabt, so Einsatzleiter Hartl. Das Haus hat 158 Wohnungen. Viele der Bewohner in den darunter liegenden Stockwerken konnten auch in ihren Wohnungen bleiben, einige haben von sich aus das Haus verlassen, so die Schilderung der Feuerwehr. Sieben Bewohner wurden untersucht, ein Patient musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Während des Einsatzes kollabierten drei Feuerwehrmänner, die vom Rettungsdienst betreut werden mussten. Diese sollen sich aber rund zwei Stunden nach Beginn des Einsatzes bereits auf dem Wege der Besserung befunden haben.

Gegen 1:30 Uhr wurden die ersten Bewohner wieder zurück in das Hochhaus gelassen. Dies regelte die Polizei und rief die auf dem Parkplatz stehenden Menschen Stockwerk für Stockwerk auf. In der Brandwohnung habe sich zum Zeitpunkt des Brandes niemand aufgehalten.

Autor: Andi Goral
Foto: Die Bewohner des Hauses stehen auf dem Parkplatz und warten darauf wieder zurück in ihre Wohnungen zu kommen.