Kölner Agenturchef zeigt sich aber noch zurückhaltend
„Der Kölner Arbeitsmarkt hält sich weiterhin gut in der Krise“, sagt Peter Welters, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln. „Wir spüren bereits die leichte Frühjahrsbelebung, die typisch ist für den März. Die Arbeitgeber melden uns wieder mehr freie Stellen. Es sind erste Anzeichen einer Besserung zu erkennen. Mehr offene Stellen und mehr Menschen mit neuem Arbeitsplatz sind ein Signal.“ Dennoch bleibe ein Risiko, betont der Chef der Kölner Arbeitsagentur: “Ich wage es nicht zu sagen, dass die Krise schon überwunden ist, auch wenn es erste Anzeichen für eine leichte Entspannung am Arbeitsmarkt gibt.“

ARGE vermittelt weniger Jobs
2.753 Menschen die von der Agentur für Arbeit betreut werden, haben im März in eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt oder in die Selbständigkeit zurückgefunden – das seien gut 300 mehr als im Vorjahr, so die Agentur. Anders als im Kundenzentrum der Arbeitsagentur hat sich die Arbeitslosigkeit bei denjenigen entwickelt, die vom Jobcenter der ARGE betreut werden. Hier lag die Zahl derer, die zwischen Januar und März wieder in den ersten Arbeitsmarkt eingemündet sind, bei 1.972. Somit ist hier die Zahl der Arbeitsaufnahmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15,4 Prozent oder 359 Personen zurückgegangen.„In der aktuellen Wirtschaftslage sind die Chancen auf eine neue Beschäftigung für diejenigen höher, die erst vor kurzem ihre Stelle verloren haben“, analysiert Welters. „Hingegen droht eine Verfestigung der Langzeitarbeitslosigkeit, wie wir sie auch in der letzten Krise erlebt haben.“

Arbeitsmarktpolitische Massnahmen wirken dämpfend
Neben dem Monatstrend macht die Agentur für Arbeit auch eine leichte Frühjahrsbelebung aus. So habe man aktuell fast 6.000 gemeldete freie Stellen zu besetzen. Dennoch für große Freude ist es zu früh, denn real läge die Arbeitslosigkeit bei 13,4 Prozent und nicht wie aktuell bei 10,3 Prozent. Das liegt an den arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und betrifft Menschen die aktuell in einer Fördermaßnahme oder anderen Aktivitäten stecken. Diese Menschen werden aber nicht in der aktuellen Arbeitslosenstatistik geführt. Zählt man sie allerdings dazu, dann liegt die Zahl der arbeitssuchenden Menschen in Köln derzeit bei 69.500.

Die Jungen fördern
Besonders negativ fällt auf, dass besonders unter den Jungen der Trend zu mehr Arbeitslosigkeit zunimmt. Während im März alle Gruppen ein Minus verzeichnen konnten, steigt bei den 15 bis 25 Jährigen die Arbeitslosigkeit. Das ist gesehen vor dem dramatischen demographischen Wandel eine erschreckende Zahl. Hier sind die Player im Markt, wie Agentur für Arbeit, Politik, aber auch die Handwerkskammern und die IHK gefragt Lösungen zu erarbeiten und vorzustellen. Deutschlandweit ist die Zahl der Erwerbstätigen, so das statistische Bundesamt üm 0,3 Prozent gegenüber Vormonat gefallen. Die Arbeitslosenzahl in Deutschland sank auf 3,568 Millionen Menschen.
[ag]