Das Symbolbild zeigt eine vermummte Frau.

Köln | Anlässlich des Internationalen Frauentags fahren afghanische Frauen vom 5. bis 8. März von Berlin nach Brüssel, um Aufmerksamkeit für die immer schwieriger werdende Lage für Frauen in Afghanistan zu erwirken. Mit einer Auftaktveranstaltung am Brandenburger Tor traten die Teilnehmerinnen der Protesttour gestern ihren Weg an, der sie bis vor das EU-Parlament führen soll. Auch in Köln wollen hunderte Menschen morgen am Breslauer Platz für die afghanischen Frauen protestieren.

„Der Wunsch nach gleichen Rechten, nach gleichen Lebensmöglichkeiten für uns alle, ist zutiefst
menschlich. Woher wir auch kommen, wir gehören zusammen und können doch nur in Verbundenheit leben und am Ende überleben,“ erklärte gestern die Generalsuperintendentin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg, Ulrike Trautwein bei der Auftaktkundgebung in Berlin.

Seit der Machtübergabe an die Taliban im August 2021 haben diese mehr als 60 Dekrete erlassen, die Frauen etwa den Besuch weiterführender Schulen und Universitäten sowie das Arbeiten in öffentlichen Sektoren verbieten. Sie dürfen keine öffentlichen Parks mehr besuchen, keinen Sport treiben und sich nicht ohne männliche Begleitung im Land bewegen. Frauen werden zu Zwangsehen und Kinderheirat durch die Taliban gezwungen. Frauenrechtsaktivistinnen werden meist verfolgt, inhaftiert, gefoltert und entführt.

Die Teilnehmerinnen der Protesttour fordern von der Politik und der internationalen Wertegemeinschaft:

  • Das Taliban-Regime darf nicht anerkannt werden
  • Es sollen Sanktionen gegen alle Mitglieder verhängt werden
  • Die Politischen Ämter der Taliban in Katar sollen blockiert werden und ihre finanziellen Mittel gekürzt werden
  • Es soll eine Immunität für protestierende Frauen in Afghanistan geben
  • Es soll auf die Bildung einer Übergangsregierung hingewirkt werden, an der alle Teile der Gesellschaft beteiligt sind

Die Kundgebung und Demonstration in Köln startet am morgigen Dienstag um 10 Uhr am Breslauer Platz in Köln. Anschließend findet eine weitere Kundgebung gegen 13 Uhr am Roncalliplatz statt.

agr