Frieda und Dean vom Elisabeth-von-Thüringen Gymnasium in Köln informierten sich am 16. Februar 2024 zur Europawahl am 9. Juni. | Foto: Grümer

Köln | aktualisiert | Am 9. Juni 2024 ist Europawahl in Deutschland. Und zum ersten Mal können Kölnerinnen und Kölner bei einer Europawahl ab 16 Jahren wählen. Die Bewegung „Pulse of Europe Köln“ initiierte am 16. Februar 2024 eine Veranstaltung mit Schülerinnen und Schülern im Alter von 16 Jahren im Elisabeth-von-Thüringen Gymnasium in Köln.

Bei der Veranstaltung konnten Schülerinnen und Schüler Fragen an Politikerinnen und Politiker der Parteien SPD, Bündnis 90/Grüne, FDP und Volt stellen, sowie Wünsche äußern. Diese Europapolitikerinnen und -politiker nahmen mit ihren Schwerpunkten teil:
• Alexandra Geese (Bündnis 90 / Grüne) – Klimawandel / Klimalüge / KI
• Axel Voss (CDU) – Europäische Außenpolitik
• Hauke Hintze (FDP) – Wirtschaft in Europa
• Claudia Walther (SPD) – Demokratie und Rechtsstaatlichkeit
• Sahak Ibrahimkhil (Volt) – Europäische Sicherheitsarchitektur

Neben einem Impuls aus der Kommunalpolitik konnten die Schülerinnen und Schüler sich in kleinen Gruppen mit den anwesenden Politikerinnen und Politikern in kleinen Round Table-Runden austauschen.

Report-K sprach im Anschluss mit Dean und Frieda vom Elisabeth-von-Thüringen Gymnasium über das Thema Europa und was sie damit verbinden. Dean betonte das Reisen und die einheitliche Währung. Dies habe Einfluss darauf, dass er mal schnell nach Frankreich reisen könne. Er brauche dafür keine Papiere oder muss auf diese warten. Auch das Geldwechseln entfalle Es sei einfacher für ihn und biete ihm einen großen Vorteil.

Frieda setzt andere Schwerpunkte: „Es ist sehr wichtig. Europa steht für Einigkeit. Dadurch werden viele Entscheidungen vereinfacht.“ Diese betreffe etwa auch Entscheidungen in Kriegssituationen. „Ein geeintes Europa ist sehr wichtig, gerade in einer Krisenzeit mit vielen Konflikten, so wie es gerade der Fall ist.“

Report-K fragte: „Findet ihr es gut, mit 16 wählen zu dürfen?“

Dean: „Ich bin mir gar nicht so sicher. Einerseits möchte ich mitreden können. Andererseits finde ich es frustrierend wenn nur Ältere wählen können und die Jugend, die ebenfalls betroffen ist, nicht mitentscheiden kann. Aber andererseits habe ich das Gefühl, dass wir Jüngeren leicht beeinflussbar sind (was ich auch heute wieder bemerkt habe). Wir sind durch soziale Medien leichter zu manipulieren. In ein paar Jahren später hat man vielleicht etwas mehr Lebenserfahrung. Daher sehe ich die Aufklärung, bevor man überhaupt wählen darf, als deutlich wichtig an.“

Frieda sagte, dass sie Dean da in ein paar Punkten zustimme. Es sei sehr viel Verantwortung und manchmal auch Überforderung. „Es ist auch die Aufgabe der Schulen darauf vorzubereiten, daher halte ich die Aktion „Pulse of Europe Köln“ für sinnvoll. Aber ich finde, es hat nicht nur mit dem Alter zu tun, sondern allgemein fehlender Aufklärung. Natürlich ist es viel für jemanden, der 16 ist. Auch viel Verantwortung, aber es ist nun mal die einzige Möglichkeit, dass wir in der Politik mitreden können. Es gibt zu wenig Ansprechpartner für uns. Und der Zugriff auf diese ist nicht ausreichend. Meiner Meinung nach muss politische Aufklärung viel größer gemacht werden. Es ist eine große Aufgabe und daher fände ich noch mal mehr Vorbereitung für alle Altersgruppen wichtig.“

„Pulse of Europe Köln“

Die NGO-Bewegung „Pulse of Europe Köln“ beschäftigt sich mit der Frage in welcher Welt die Menschen leben möchten. Daher engagieren sie sich für ein europäisches Miteinander und ein europäisches Bewusstsein. Zudem wollen sie die Sicherung des Friedens und die gemeinsamen demokratischen Grundwerte bewahren. Die Aktivistinnen und Aktivisten von „Puls of Europe Köln“ wollen für eine demokratische, wertebasierte und solidarische Europäische Gemeinschaft einstehen. Dabei verfolgen sie keine parteipolitischen Interessen und sind keiner Interessengruppe verpflichtet.

sl, agr