Am kommenden Samstag, 10. Dezember 2011, will die rechte Szene in Köln-Kalk aufmarschieren. Mit wie vielen Teilnehmern sie rechnen, ist derzeit laut Polizei noch unklar. Los gehen soll es um etwa 12 Uhr auf der Kalker Hauptstr. in Höhe der Post. Die antifaschistische Szene Kölns hat bereits Gegenaktionen für die Kalker Hauptstraße ab 10 Uhr angekündigt.

Die Demonstration soll von dem mehrfach in der Öffentlichkeit als "Hitler von Köln" bezeichneten Axel Reitz angemeldet worden sein. Reitz sprach im Oktober auf einer Veranstaltung des "Freien Netz Köln", das ebenfalls auf seiner Internetseite zu dem Aufmarsch aufruft. Das "Freie Netz Köln" wird vom Verfassungsschutz als Neonazi-Gruppierung eingestuft. Der aktuelle Verfassungsschutzbericht NRW aus dem Jahr 2010 erklärt, dass das "Freie Netz" direkt Bezug zur NS-Ideologie und der völkisch-rassistisch geprägten Weltanschauung von Neonazis nehme. Dies zeige sich auch in einer Definition des "Freien Netzes Köln" zu dem Begriff "nationaler Sozialismus". Auch Reitz selbst bezeichnet sich als "nationaler Sozialist". Diese Eigenbezeichnung wird laut dem Verfassungsschutz von Angehörigen des "Nationalen Widerstandes" gebraucht, unter den auch NPD-Mitglieder fallen, und erinnere nicht zufällig an das Wort "Nationalsozialist".

Mehrere Linke Initiativen haben Gegenaktionen angekündigt. Kalk war erst vor kurzem am 19. November Schauplatz mehrerer Demonstrationen, als die als rechtsextrem eingestufte Bürgerbewegung „Pro Köln“ zu einem Marsch aufgerufen hatte.

Aktualisiert 8.12.2011, 09:05 Uhr > Wie die Polizei Köln heute Morgen bekannt gab, wurde die Demonstration in Kalk nicht von Axel Reitz aus Pulheim, sondern von einem Kölner aus der rechten Szene angemeldet.

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