Köln | Die Sonne brennt und die Luxemburger Straße in Hürth verstopft. Rund um das türkische Generalkonsulat herrscht geschäftiges Treiben, auch wenn es, wie zu Beginn der Abstimmung über das Referendum in der Türkei keine langen Schlangen mehr gibt. Die Stimmung ist fröhlich und friedlich. Report-K konnte einen Blick in die Wahlzelte werfen und kurz den Wahlvorgang beobachten. Dies sehen Sie im Videobericht von report-K.

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Der Stimmzettel erinnert an das Brexit-Votum in Großbritannien. Ja oder Nein, also „Evet“ oder  „Hayir“. Ein Mann vor dem Generalkonsulat reißt die Arme nach oben, als der die Kamera sieht und ruft „Evet“. In Deutschland können 1,4 Millionen Türken über die Verfassungsreform, also das Präsidialsystem, das Präsident Recep Tayyip Erdogan mehr Macht verleihen wird, abstimmen. Ein Mitarbeiter des Generalkonsulats in Hürth erklärt, dass man in jedem der 13 Wahllokale abstimmen kann. Das Einzugsgebiet für das türkische Generalkonsulat ist große und reicht von Aachen, bis Bonn und Leverkusen. Die Wahlbeteiligung sei hoch, sagt der Beamte ohne konkrete Zahlen zu nennen.

Wählen darf, wer mindestens 18 Jahre alt ist. Heute ist der letzte Tag an dem abgestimmt werden kann. Die Wahlurnen sind gut gefüllt mit den Briefumschlägen, die teilweise mit einem Pritt-Stift vor den Augen des Wählers nachgeklebt werden. Der Inhalt der Urnen, so erklärt es der Beamte des Generalkonsulats, werde dann in kleinere Säcke umgefüllt, die in größeren Säcken für den Transport in die Türkei zusammengestellt werden. Für den Transport in die Türkei sei extra eine Chartermaschine organisiert worden, in der auch die Opposition, die den gesamten Wahlvorgang begleite, mitfliegen könne. Erst am 16. April werden die Säcke dann in der Türkei geöffnet und ausgezählt. Dieses Verfahren erinnert ein wenig an das Direktwahlverfahren bei Wahlen in Köln.

Heute kann noch bis 21 Uhr abgestimmt werden.

Autor: Andi Goral