Köln, 5.2.2008, 21:55 Uhr >
Seit sieben Jahren fahren Profis die Baggagewagen von Ford, denn als die Amateure hinters Steuer durften gab es zuviele überhitzte Kupplungen und Überhitzungsschäden. Das erzählt Wolfgang Mattler, der seit vier Uhr morgens unermüdlich im Einsatz ist und die Flotte und Fahrer dahin bringt wo sie gleich gebraucht werden.

Foto oben: Engagierte Karnevalistinnen und Profifahrerinnen Margret Amberg und Monika Ploetz vor ihrem Ford Transit mit dem sie die K.G. Kölsche Grielächer begleiteten.

Auf der Bonnerstraße tobt das Chaos, Blumenlaster, Kamellenlaster, ein Persiflagewagen, Musikgruppen die sich schon mal warm spielen, dann wieder ein paar Jecke die schon um 9:00 Uhr morgens dazu tanzen. Jecke mit Bollerwagen und CD Player aus denen Du bes Kölle dröhnt ziehen vorüber. Es ist Rosenmontag in Köln, der Merzenich am Chlodwigplatz hat Hochbetrieb und ist gleichzeitig beliebter Treffpunkt. Davor haben sich schon Polizisten aufgebaut und lassen nur noch die Aktiven und Menschen mit Sonderausweisen durch.

Mittendrin 56 Ford-Transit als Bagaggewagen. Einen davon fahren Monika Ploetz und Margret Amberg. Sie sind heute der Gruppe der K.G. Kölsche Grielächer zugeteilt. Beide sind am morgen schon um 2:00 Uhr aufgestanden und um 4:00 Uhr gemeinsam losgefahren zum Maarweg der Karnevalszentrale des Festkomitees. Dort haben sie ihren Transit abgeholt und auf der Fahrt zur Bonner Straße schon einen Totalverlust zu verzeichnen. Das auf dem Dach montierte Püppchen hat eines der vielen Kölner Schlaglöcher nicht überlebt und kann jetzt nicht mehr mitfahren. Beide sind seit 7 Jahren mit Herz und Seele dabei. Auch wenn man selbst zwei Tage lang nicht feiern kann, denn es gilt 0,00 Promille. Margret Amberg musste sogar schon mal blasen, denn das wird von Wolfgang Mattler und seinem Kollegen Georg Bielstein genau kontrolliert. "Wir sehen uns alle Fahrer genau an und kontrollieren ob einer Restalkohol hat", sagt Wolfgang Mattler.

Die beiden Fahrerinnen begleiten immer wieder andere Gruppen und haben beide festgestellt, dass die einzelnen Gesellschaften sehr unterschiedlich sind, aber alle waren immer sehr nett. Die beiden Frauen loben die gute Vorbereitung und das Management. Denn es gibt immer Einweisungen auch vom Festkomitee Kölner Karneval, damit alles klappt. So musste man sich zum Beispiel auch auf die mit Sand gestreuten Flächen einstellen, denn das ist zwar für die Pferde optimal, für die schweren Bagaggewagen aber wiederum Hindernisse. Nach der anstrengenden Tour gehen die beiden Fordmitarbeiterinnen immer mit 15 Kollegen gemeinsam Karneval in Nippes feiern, denn dann dürfen sie auch wieder ein oder zwei Kölsch trinken.

Die Bagaggewagen haben eine von Ford gesteuertes eigenes Management, das eng mit dem Zugleiter Christoph Kuckelkorn zusammenarbeitet. Viele Fahrerinnen und Fahrer sind schon seit Jahren dabei, viele kommen auch aus dem Werkschutz, haben alle auch eine Erste Hilfe Ausbildung. Das Team ist hochmotiviert, schon um 4:00 Uhr ist man mit kompletter Technik vor Ort und wenn mal ein Reifen platt ist, ist der in 40 Sekunden gewechselt, dass merken die Zuschauer noch nicht einmal meint Mattler. Auch sind immer Reservefahrer mit dabei, wenn einer mal kurz verschwinden muss…

Durch Profifahrerinnen wie Monika Ploetz und Margret Amberg ist übrigens kein einziger Wagen mehr im Zug ausgefallen.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung