Blick in die Ausstellung im Palais Oppenheim. Foto: Eppinger

Köln | Eine außergewöhnliche Ausstellung kann noch bis zum 5. Oktober beim Auktionshaus Sotheby’s im Kölner Palais Oppenheim bewundert werden. Es ist die größte internationale Rotary-Charity-Auktion, die es je gab. Zu sehen sind in der Schau 208 Werke von 200 Künstlern aus 53 Nationen von Australien über Marokko bis Puerto Rico und Uganda. Schirmherrin der Auktion ist Prinzessin Brigitta von Schweden.

Alleine für die 120 europäischen Werke hat der Kurator und Kunstberater Michael Schmidt-Ott in den vergangenen zwei Jahren rund 25.000 Kilometer zurücklegt und dabei 14 Länder und 46 Städte besucht. Weitere Künstler die Schmidt-Ott nicht persönlich besuchen konnte, hat er mittels Videocalls kennengelernt.

Viele Künstler hat er bei seiner Reise in deren Ateliers besucht und gemeinsam mit ihnen die Werke für die Auktion ausgesucht. Dabei hat er auch viel über die Menschen hinter den Kunstwerken erfahren. Man müsse schon positiv verrückt für die Kunst sein, um so ein Projekt zu stemmen, hat ein rotarischer Freund über Schmitt-Ott gesagt.

Die Ausstellung im Palais Oppenheim läuft noch bis zum 5. Oktober. Foto: Eppinger

Zu sehen und zu ersteigern sind Gemälde, Skulpturen, Grafiken und Fotografen von namhaften Kunstgrößen genauso wie von spannenden junge Künstlern. Zwei Tage hat in Hängung in den Räumen des Palais Oppenheim am Rheinufer gedauert. Die Startgebote liegen zwischen 165 und 43.000 Euro, der Galeriewert liegt weit höher, bei insgesamt 1,4 Millionen Euro. Versteigert werden die Kunstwerke bei Sotheby’s am 5. Oktober von den Auktionatoren Andrea Jungmann, Philipp Demeter und Gallus Pesendorfer.

Der Erlös der Auktion kommt dem Münchener Verein Desideria Care zugute. Dieser hat es sich zur Mission gemacht, Angehörige von Menschen mit Demenz in ihrer psychisch belastenden Tätigkeit bei der Betreuung und Pflege zu unterstützen. Dazu gehört die persönliche Beratung genauso wie professionelle Coachings.

“Die medizinische Forschung konzentriert sich auf die Erkrankung, die Angehörigen stehen oft ein wenig im Schatten”, berichtet die Gründerin und Vorstandsvorsitzende Désirée von Bohlen und Halbach. Hinter jedem Demenzfall stehen mindestens drei Angehörige. Bei den 1,8 Millionen Menschen mit Demenz, die 15 Jahre und länger dauern kann, sind alleine in Deutschland 5,5 Millionen Menschen betroffen.

Inspiration für den 2017 gegründeten Verein war und ist die schwedische Stiftung “Silviahemmet”, die von Königin Silvia von Schweden vor über 30 Jahren gegründet worden ist, als die Mutter der Monarchin an Demenz erkrankte. Die Königin ist die Tante von Désirée von Bohlen und Halbach. Ein wichtiges Ziel der Stiftung ist es, das Tabu-Thema Demenz aus die Öffentlichkeit zu bringen und so das Wissen über die Erkrankung durch Bildungsangebote und Initiativen zu verbreitern.

Der Künstler Volker Hermes und sein Werk „Hidden Rotari“. Foto: Eppinger

Bei seinen Besuchen zeigten sich die Künstler sehr offen bei der Thematik Demenz – auch weil viele selbst erkrankte Angehörige haben. “Das ist ein angstbelastetes Thema, das merke ich bei mir selbst. Deshalb fand ich das Projekt großartig”, erklärt Künstler Volker Hermes, dessen gestiftetes Werk den Titel des Ausstellungskataloges ziert.

Service: Die Ausstellung im Palais Oppenheim, Gustav-Heinemann-Ufer 136-138, kann noch bis zum 5. Oktober besichtigt werden. Öffnungszeiten werktags 10 bis 18, am Wochenende 12 bis 16 Uhr. Am Feiertag, 3. Oktober, hat die Schau geschlossen.