Im Gürzenich wurde das "Fest der Masken" gefeiert. Foto: Eppinger

Köln Nur knapp 24 Stunden nach der Fernsehsitzung verwandelte sich der Gürzenich am Samstagabend in einen venezianischen Palast am Canal Grande. Dort hatten die Roten Funken in ihrer Jubiläumssession zum „Fest der Masken“ eingeladen, während ihr eigenes Dreigestirn gerade mit seiner Equipe und dem Festkomitee zu Besuch in Venedig war.

Unterstützung kam vom Ensemble des Zillche. Foto: Eppinger

Für die Gäste, die über den roten Teppich kamen, wurde das Foyer des altehrwürdigen Festsaals zum Dogenpalast, bei dem am Treppenaufgang die goldenen Löwen aus der Lagunenstadt grüßten und eine venezianische Gondel als Fotomotiv lockte. Heimische Gefühle kamen im Gegenzug bei der Ulrepforte aus Schokolade und ihren süßen Funken auf.

, Die Präsidenten: Björn Griesemann (Blau Funken), Heinz-Günther Hunold (Rote Funken( und Michael Gerhold (Nippser Bürgerwehr). Foto: Eppinger

Für Begeisterung sorgten die glamourösen Kostüme der stilecht maskierten Gäste, zu denen auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker sowie Björn Griesemann als Präsident der Blauen Funken und Michael Gerhold als Präsident der Nippeser Bürgerwehr gehörten, die sich natürlich auch maskiert unter das närrische Volk im Gürzenich mischten, das im Kerzenschein an festlich geschmückten Tafeln sein Abendessen einnahm. Selbst die Kellner hatten sich auf Zeitreise begeben und servierten ihren Gästen die Speisen und Getränke mit weißen Perücken.

Auf jecker Zeitreise im Gürzenich. Foto: Eppinger

Auf eine Zeitreise in dir Anfangszeit des organisierten Karnevals in Köln vor 200 Jahren begaben sich auch die Gäste im Gürzenich. 1827 feierten die Roten Funken dort ihren ersten großen Maskenball. Und viel anders dürfte es damals auch nicht gewesen sein. Die Eröffnung übernahmen Ensemblemitglieder des Zillche, das gerade im Staatenhaus der wahren Geschichte des Kölner Karnevals auf den Grund geht. Danach folgten mit dem Einmarsch der Roten Funken und Kölns ältester Tanzgruppe, den Helligen Knäächten un Mägden, die Jubilare des Abends, an dem auch ein Liveschalte nach Venedig eingeplant war.

Auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Opernintendant Hein Mulders waren unter den Gästen. Links ist Opernintendant Hein Mulders zu sehen. Foto: Eppinger

Weitere Highlights der grandiosen Jubiläumsgala waren das Belcanto Ensemble Bonn, der Glasharfenspieler Kristalleon und der Opernchor. Auch akrobatische und tänzerische Einlagen begeisterte das Publikum in der guten Stube Kölns, die sich für einen Abend eindrucksvoll auf die Zeitreise zur Lagunenstadt am Mittelmeer gemacht hatte.

TV-Legenden: Jean Pütz und Harry Wijnvoord (r.) bei den Fidelen Zunftbrüder. Foto: Eppinger

Nur wenige Meter entfernt feierten die Fidelen Zunftbrüder im Ballsaal des Maritim ihre große Kostümsitzung. Zu den Gästen im Saal gehörten mehrere Fernsehgrößen der 80er und 90er Jahre wie Jörg Draeger („Geh aufs Ganze“), Harry Wijnvoord („Der Preis ist heiß“) und Jean Pütz („Hobbythek“). Eine besondere Auszeichnung gab es für den Bauchredner Fred van Halen, der mit seiner Puppe Aki bei den Zunftbrüdern seinen ersten Auftritt im Kölner Karneval hatte. Er wurde zum Ehrenschusterjungen ernannt. Verabschiedet hat sich nach acht Jahren auf der Bühne bei ihrem Heimspiel das Tanzpaar der Zunft-Müüs, Ariane und Michael Gasper.

Der Harry ist wieder da – die Närrischen Insulaner haben ihr Maskottchen wieder gefunden. Foto: Eppinger

Groß war die Freude bei den Närrischen Insulanern, dass nach zehn Jahren ihr Vereinsmaskottochen Harry, benannt nach dem Ehrenpräsidenten Heribert Grossmann, wieder aufgetaucht ist. Gefunden wurde die Figur, die im Pullman die Gäste bei der Kostümsitzung begrüßte, zufällig bei einem Mitglied in der Garage, wo diese jahrelang in einer Holzkiste aufbewahrt wurde. Als Besonderheit gab es bei der KG, die gerade ihr erstes weibliches Ratsmitglied begrüßen konnten, statt dem klassischen Orden einen Ordenspin, der sowohl an der Kette als auch als Spange am Revers getragen werden kann.

Die Milljöh-Tanzgruppe „De Pänz us dem ahle Kölle“ bei der KG Mer Blieve Zesamme. Foto: Eppinger

Seit gut einem Jahrzehnt sind „De Pänz us dem ahle Kölle“ die Milljöh- Tanzgruppe der KG Mer Blieve Zesamme, die im Congresssaal der Messe ihre traditionelle Prunksitzung feierte. Zu ihren Markenzeichen gehört die Figur des Tills, der im Narrenkostüm und mit seinem Stecken die Tänzer begleitet. Er ist das Maskottchen der Gesellschaft. Erstmals gemeinsam im Elferrat waren der Präsident Veit Wasserfuhr und sein 26-jähriger Sohn, der den gleichen Vornamen trägt. Besuch gab es in Deutz von einer größeren Gruppe aus Franken, die man bei einem Südtirol-Urlaub für den kölschen Karneval begeistern konnte.