Schmyt in seinem Element. Foto: Bopp

Köln | Er ist der kommende Superstar der „Neuen Deutschen Ballade“, wie ihn der Musikjournalist Alex Barbian bezeichnete.

Superstar-Allüren kann man Schmyt allerdings nicht unterstellen, er ist zurückhaltend, wirkt sympathisch und sehr in sich gekehrt, auf der Bühne dann aber impulsiv und voller unbändiger Power.

Am Mittwoch ließ er im Kölner Palladium alles aus den Nähten platzen, es war der letzte Auftritt seiner komplett ausverkauften Frühjahrstour 2023. In der schönsten Musikhalle der Stadt spielt er die Lieder seines Albums „Das Universum regelt“ mit einer Leidenschaft und Empathie, als würde er sie zum ersten Mal vor Publikum performen. Und das beim letzten Konzert seiner Tour, die ihn u.a. über Erfurt, Luxemburg und München ins Palladium führte.

Das Kölner Palladium. Foto: Bopp

Die mittlerweile sehr große Fanbase trug ihn durch den Abend und agierte als Chor seiner Songs, ob bei „Scherben und Schnittwunden“, „Mach kaputt“ oder „Niemand“. Es sind Liebeslieder, die manchmal gut ausgehen und manchmal nicht, wie im richtigen Leben. Es sind Lieder über nächtliche Abstürze, dem schönen Gefühl nach einer durchfeierten Nacht die letzte Kippe zu rauchen bevor das erste Licht den Tag eröffnet. Lieder aus dem Leben, aus Situationen, die jeder schon mal durchlebt hat und die Schmyt in perfekte Textzeilen verpackt.

Viel weiß man über ihn nicht, sein Privatleben hält er weitgehend geheim. Wie alt ist Schmyt? Nichts öffentlich. In welcher Stadt wohnt er? Wohl mal in Köln, aktuell in Berlin, nichts belegt. Er heißt Julian Paul Schmit und hat sich sein Pseudonym Schmyt nach seiner Zeit bei der Hip-Hop Band Rakede zugelegt, der er sich von 2007 bis 2020 anschloss.

Schmyt füllte das Palladium bis auf den letzten Platz. Foto: Bopp

Privates erzählt er dann eher in seinen Liedern, die melancholisch, gleichzeitig auch voller Kraft sind, wie sein eingängigstes Stück „Keiner von den Quarterbacks“, das im Palladium natürlich zum Schluss kommen musste. Schmyt bedankte sich danach noch brav und ging leise von der Bühne. Er ist „The Special Normal One“ in der deutschen Musikszene und wird 2024 die ganz großen Hallen füllen.