Düsseldorf | NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider will nach dem Ende für die Drogeriekette Schlecker die Bundesregierung stärker in die Pflicht nehmen. In einem Schreiben an Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) habe er die Einrichtung eines Sonderfonds gefordert, sagte der SPD-Politiker heute.

Dieser Fonds solle für eine „unbürokratische Überbrückungszeit“ von zwei bis drei Monaten laufen. Zudem solle mit anderen Bundesländern über ein gemeinsames Engagement auf Länderebene gesprochen werden. Einen nordrhein-westfälischen Alleingang schließt Schneider allerdings aus. Solch eine Lösung auf Landesebene werde es nicht geben, sagte der Politiker. Stattdessen wolle die Landesregierung „zeitnah“ mit der Bundesagentur für Arbeit sprechen und die Vermittlung der Tausenden Schlecker-Beschäftigten beschleunigen.

Die Regionaldirektion der Bundesagentur rechnet damit, dass nach dem endgültigen Aus für Schlecker weitere 2.500 Mitarbeiter in NRW die Kündigung erhalten. Für sie sollen schnelle und pragmatische Lösungen gefunden werden. Die bereits seit Mitte März arbeitenden Spezialteams will die Bundesagentur bei Bedarf personell aufstocken. Bis Ende Mai meldeten sich bei den nordrhein-westfälischen Agenturen bereits mehr als 2.600 Schlecker-Mitarbeiter. Gut 700 Beschäftigte haben mittlerweile eine Trainings- und Weiterbildungsmaßnahme begonnen, 521 fanden eine neue Beschäftigung.

Autor: dapd
Foto: NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider