Köln | Gestern hieß es für mich und Charlotte schwitzen was das Zeug hält. Für Report-k besuchten wir am Damentag die Agrippabad-Sauna und sammelten neue Eindrücke. Da wir beide noch nie eine Sauna besucht hatten, war es für uns beide eine ganz neue Erfahrung. Mit Hilfe des Saunabetriebsleiters von KölnBäder, Karl Bretz, wurden uns die wichtigsten Fragen beantwortet und Tipps gegeben wie man richtig sauniert.

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Sauna steht im Allgemeinen für Entspannung, Wärme und eine Flucht aus dem alltäglichen Stress. Für uns war der Gedanke mit anderen fremden Menschen, in einer überhitzten Hütte zu sitzen, gemeinsam zu schwitzen – und das auch noch nackt – eher verunsichernd. Unsere anfängliche Skepsis wurde allerdings besänftigt, als wir wussten dass es sich um eine Damensauna handelt.

Runter mit den Klamotten – jetzt wird es Ernst

Im Saunabereich angekommen hieß es erst einmal runter mit den Klamotten und ab unter die Dusche. Da vor allem mein Vater regelmäßig die Sauna besucht, wusste ich zumindest über den groben Ablauf Bescheid. „Zunächst duschst du dich ab, dann wärmst du deine Füße auf damit du besser schwitzt, eine 50 Grad-Sauna für den Anfang ist okay und mit einem Aufguss wird es wärmer als es eh schon ist“.

Nun gut, so machte ich mich mit Charlotte nach dem Fußbad also auf die Suche nach einer „Anfängersauna“, um den ersten Saunabesuch vorsichtig zu beginnen. Schnell wurden wir dann auch fündig: Eine 50 Grad-Sauna, komplett aus Holz und auf dem Boden Tannenzweige, die durch Betreten einen Duft in die Luft gaben, der ein wenig an Weihnachten erinnert. Wider erwarten war die Wärme für uns beide alles andere als unangenehm. Um uns danach abzukühlen, gingen wir für einige Minuten auf die Außenterrasse . Die Frische tat nach dem Schwitzen sehr gut. Die erste Sitzung war somit also erfolgreich abgeschlossen.

Da die Auswahl sehr groß war und wir uns noch keinen Aufguss zutrauten, entschieden wir uns als nächstes für das „Steinbad“. Die Sauna, die um die 60 Grad heiß war, war sehr angenehm und so verbrachten wir ganze zwölf Minuten darin. Aufgrund des plötzlichen Wetterwandels konnten wir danach auf der Dachterrasse mit herrlichem Blick auf den Dom entspannen.

Für den letzten Saunagang entschieden wir uns für die Blockhaussauna auf der Dachterrasse. Mit einem leicht blumigen Aroma, war dies die wärmste unseres Besuchs. Deutliches Ergebnis der extremen Hitze war hier der Schweiß. Daher gingen wir nach stolzen zehn Minuten zu den Duschen, um uns abzukühlen und unsere Zirkulation anzuregen.

Unser Fazit

Auch wenn wir die Saunagänge nur auf den mittleren Stufen machten, so schwitzten wir doch ordentlich. Unsere anfängliche Unsicherheit und Skepsis war dank des freundlichen Personals, den anderen Saunagästen und natürlich den Saunagängen schon nach kurzer Zeit nicht mehr zu spüren. Entspannter waren wir nach den Saunagängen definitiv. Alles in allem war der Besuch sehr gelungen und erfrischend.

INFOBOX

Welche Dinge sollte man beim ersten Saunabesuch beachten? Wieso ist man überhaupt nackt? Und was ist ein „Aufguss“? Im Vorfeld haben wir uns bei Karl Bretz, Saunabetriebsleiter von KölnBäder informiert und Antworten auf unsere Fragen bekommen:

„Wenn man zum ersten mal eine Sauna besucht, muss man nicht an viele Dinge denken, denn das Wichtigste für einen Sauna Besuch sind mindestens zwei Badehandtücher. Risiken beim Saunieren gibt es nur für Leute, die massive Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Ein finnisches Sprichwort besagt, “wer in der Lage ist, sich in die Sauna zu bewegen, der soll in die Sauna gehen“, somit ist sie eigentlich für Jedermann geeignet“, äußert Herr Bretz. Auf unsere Frage wieso es eigentlich keine reine Männersauna gibt, muss Herr Bretz schmunzeln. „ Es beschweren sich immer mal wieder männlichen Gäste, die behaupten, wir würden die Frauen bevorzugen. Die Besucherzahlen zeigen deutlich, dass das Angebot von sehr vielen Frauen genutzt wird. Frauen sind sehr gerne unter sich. Reine Frauensaunen sind übrigens sehr selten geworden. Die meisten Saunen haben einen festen abgegrenzten Bereich nur für Frauen, sodass der männliche Besucher nicht überlegen muss ob Damensauna ist oder nicht. So soll ermöglicht werden, dass der Saunagast zu jeder Zeit in jede Sauna kann. Daher gibt es dieses „Bevorzugen“ gar nicht mehr.“

Sauna ist kein Leistungssport

Für Anfänger bietet das Agrippabad einen Zwei-Stunden-Tarif an. Zum „Einsteigertarif“ kann so in die Sauna „reingeschnuppert“ werden, denn auch Herr Bretz weiß, „Sauna ist kein Leistungssport“. Eine Sitzung in der Sauna sollte immer nach eigenem Wohlbefinden gehalten werden. In der Regel sollte man zwischen 10 und 15 Minuten in der Sauna verbringen. „Fühle ich mich nach acht Minuten nicht wohl , sollte ich aber schon dann die Sauna verlassen. Es geht nicht darum, irgendwelche Rekorde aufzustellen“, betont Karl Bretz. Daher empfiehlt er auch nicht mehr als drei Saunagänge. Der gesundheitliche Effekt sei ab dem dritten Saunagang nicht mehr zu steigern.

Gesund ist ein regelmäßiger Saunabesuch aber definitiv. „Wer ein bis zwei mal die Woche in die Sauna geht, der stärkt sein Immunsystem nachhaltig. Was viele nicht wissen, auch der Bluthochdruck kann auf Dauer gesenkt werden“, so Bretz. Durch den massiven Wärmereiz wird der Körper entschlackt und entgiftet und die Blutzirkulation angeregt. Der Stoffwechsel wird angeregt und dadurch entstehen im Körper Endorphine, die dem allgemeinen Wohlbefinden beisteuern.

Sauna Premium

Die Agrippabad-Sauna ist bis zum Jahr 2013 als „SaunaPremium“ ausgezeichnet. Die Zertifizierung erhieltt sie vom deutschen Saunabund. Dieser hat ein Qualitätssystem entwickelt, welches Saunakunden eine Orientierung nach einem passenden Saunabad erleichtern soll. Die Auszeichnung Premium ist die bestmögliche Zertifizierung.

Zum Agrippabad

Öffnungszeiten : Montag bis Freitag 09-23 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertags, 09 – 21 Uhr

Eintrittspreise : 2 Stunden- Tarif : 6 € für Kinder, 14,70 € ab 5 Jahre

 Tageshöchstpreis : 6 € für Kinder, 18,90 € ab 5 Jahre

Angebote der Saunalandschaft: Finnische Aufguss-Sauna, Heißluftsauna, Dampfbad, Steinbad, Blockhaussauna auf Dachterrasse, Brechelbad, Kalttauchbecken, Hotwhirl-Pool, Fußwärmebecken, 6 mal 11-m-Schwimmbecken, Kneipptretbecken, Eimer-Schwalldusche, Lichthof mit Duschen, 700 m² Dachgärten mit Domblick, Ruheraum bzw. -bereich, Damentag (Montag), Umkleidekabinen mit 200 Spinden

Die „goldenen Regeln“ für richtiges Saunabaden finden Sie auch unter der Website des Deutschen Sauna-Bunds, unter www.saunaindeutschland.de

Weitere Informationen zu den Kölner Bädern: www.koelnbaeder.de

Autor: Annika Knetsch | Fotos : Charlotte Johnson
Foto: Annika betritt die Saunalandschaft des Agrippabads.