In zwei Tagen ist es soweit. Dann beginnt die neue Karnevalssession 2009/ 2010. Nicht nur die Jecken bereiten sich auf den Elften im Elften vor. Die Stadt Köln hat im Vorfeld des lang ersehnten Sessionsauftakt ein neues Verbot ausgesprochen. Das sorgte bei vielen Gastronomen und Karnevalisten jedoch für großen Unmut. Denn erstmals dürfen sämtliche von der Stadt Köln genehmigten Verkaufsstände auf öffentlichen Straßen nun weder Spirituosen noch spirituosenhaltige Getränke ausschenken oder verkaufen. Bislang waren lediglich der Verkauf von Flaschen und die Verwendung von Getränkegläsern an diesen Ständen untersagt. Das Verbot gilt übrigens auch für die Verkaufsstände des Veranstalters der offiziellen Sessionseröffnung auf dem Kölner Heumarkt. Derzeit überlegt die Stadt laut Medienberichten außerdem, an Weiberfastnacht auch das Mitbringen von Glasflaschen zu verbieten. Darüber soll der Rat im Dezember entscheiden.

„Binge Drinking“ unter den Jugendlichen
Wie in den Vorjahren wird der Ordnungsdienst besonders auf das Einhalten des Jugendschutzes achten. Denn, wie Caroline Krause vom Amt für Kinder, Jugend und Familie Heute mitteilte, sei das Phänomen des „Binge Drinking“ (der Konsum von mindestens fünf alkoholischen Getränken in einer Trinksituation) unter Jugendlichen in Köln ein „zunehmendes Problem“. Beweis dafür sei die Kölner Studie der Katholischen Hochschule NRW aus 2008. Die Studie berichtete, dass 21 Prozent aller befragten Schüler angeben, schon einmal einen Alkoholrausch aufgrund von „Binge Drinking“ gehabt zu haben. In den Jahrgangsstufen 11 und 12 sollen es 39 Prozent sein. Diesem Problem will das Amt für Kinder, Jugend und Familie mit Jugendschutzkontrollen, der Plakataktion „Keine Kurzen für Kurze“ und „Streetworkern“ am 11.11. entgegenwirken.

Die Jungendschutzkontrollen beginnen bereits am frühen Morgen des Sessionsauftaktes mit einer persönlichen Ansprache der Kioskbetreiber im Bereich der Altstadt und Barbarossaplatz. Nachdrücklich sollen dabei die Betreiber auf die geltenden Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes hingewiesen werden. Kioske und Gaststätten, die dagegen verstoßen, müssen nicht nur mit empfindlichen Bußgeldern, sondern auch mit weiteren Konsequenzen bis hin zum Entzug der Konzession rechnen. Im Verlauf des Tages sollen mehrere Einsatzteams auf die Einhaltung des Jugendschutzes achten. Darüber hinaus sollen Streetwalker Jugendliche im Rheingarten, in der Altstadt und in Hauptbahnhofnähe direkt ansprechen

Feuerwehr rechnet mit steigenden Einsatzzahlen
Auch in diesem Jahr wird der Rettungsdienst zu Beginn des Kölner Karneval verstärkt. Denn die Feuerwehr Köln rechnet auch 2009 mit steigenden Einsatzzahlen. Darum soll laut der Stadt die Anzahl der Rettungsfahrzeuge im Bereich der Innenstadt tageszeitabhängig um mehr als das Doppelte aufgestockt werden. Dazu richten auch die Kölner Hilfsorganisationen ASB, DRK, JUH und MHD lokale Unfallhilfestellen ein und sind mit mobilen Helfern an den Veranstaltungsschwerpunkten präsent.

 „Wildpinkeln“ verboten
 Neben der Sicherheit bangt die Stadt vor allem um die Sauberkeit. So wird der Ordnungsdienst auch 2009 „Wildpinkler“ bestrafen. Um seine Notdurft ganz legal verrichten zu können, werden in der Innenstadt Toilettenwagen und Toilettencontainer sowie kostenlose Toilettenhäuschen und Urinalrinnen aufgestellt. Darüber hinaus ist jeder Betreiber eines Gastro-Standes dazu verpflichtet, ein Toilettenhäuschen aufzustellen. Auch am Zülpicher Platz und auf der Zülpicher Straße soll es Toilettenwagen und Toilettenhäuschen geben. Abzuwarten bleibt, ob damit das jährliche Toiletten-Problem in den Griff zu bekommen ist.

Die Straßenreinigung wird am Mittwoch von morgens 10 Uhr bis 3 Uhr in der Nacht in mehreren Schichten versuchen, die Stadt sauber zu halten. Insgesamt setzten die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) rund 75 Mitarbeiter ein. Die Einsatzschwerpunkte werden die Altstadt und das Rheinufer sowie der Bereich Zülpicher Straße/ Kyffhäuserstraße und die Ringe sein. Ein Endreinigung soll am Morgen des 12. November vollzogen werden.

Straßensperrungen am 11.11.
Zum Beginn des Kölner Karnevals erwartet die Stadt Köln auch bei der Sessionseröffnung 2009/ 2010 viele tausende Jecke in Köln. Insbesondere in den Kneipen und auf den Straßen in der Altstadt und rund um die Zülpicher Straße muss mit Verkehrsbeeinträchtigungen gerechnet werden. Die Stadt Köln rät daher allen Besuchern und Kölnern Busse und Bahnen zu nutzen und das Auto spätestens am Stadtrand stehen zu lassen. Alle Parkhäuser und Tiefgaragen in der Innenstadt bleiben auch bei Sessionsbeginn erreichbar. Es kann auf folgenden Straßen allerdings zu vorübergehenden Sperrungen kommen:

  • Deutzer Brücke in Fahrtrichtung stadteinwärts
  • Unmittelbare Zufahrten zum Heumarkt sowie zur Gürzenichstraße
  • Überfahrt von der Trankgasse zu Am Domhof
  • Kurt-Hackenberg-Platz und Am Hof zwischen Sporergasse und Bechergasse
  • Unter Goldschmied in Höhe Kleine Budengasse und Obenmarspforten
  • Portalsgasse
  • Obenmarspforten in Höhe Unter Goldschmied
  • Quatermarkt in Höhe Gürzenich in Richtung Dom
  • Bolzengasse
  • Gürzenichstraße zwischen Große Sandkaul und Heumarkt
  • Markmannsgasse in Richtung Heumarkt/Augustinerstraße ab Ein- beziehungsweise Ausfahrt der Tiefgarage Heumarkt
  • Querspange unter dem Hotel Maritim in Richtung Heumarkt
  • Rechtsabbiegerspur der Rheinuferstraße/Am Leystapel (rechte Fahrbahn) in Fahrtrichtung Heumarkt
  • Sperrung des Linksabbiegers Heumarkt aus Richtung Am Malzbüchel kommend in Richtung Querspange
  • Abbiegespur Deutzer Brücke/Augustinerstraße in Fahrtrichtung Markmannsgasse
  • Zülpicher Straße zwischen Hohenstaufenring und Dasselstraße/Moselstraße
  • Roonstraße zwischen Barbarossaplatz und Rathenauplatz


Vanessa Schneider für report-k.de/ Kölns Internetzeitung