Die Kölner Stadtverwaltung hat in einer neuen Beschlussvorlage der Kölner Politik eine Rampe auf der Nordseite der Hohenzollernbrücke vorgeschlagen. Bisher musste man dort viele Treppenstufen erklimmen oder über die Südseite ausweichen.

Mit einer Rampe soll zukünftig auch die Nordseite der Brücke vom Breslauer Platz aus barrierefrei zugänglich werden. Dazu soll es eine „temporär nutzbare Fuß- und Radwegrampe“ geben, so die Planungen des zuständigen Amtes für Brücken und Stadtbahnbau. Für die Fortführung der Planung sieht die Beschlussvorlage, die nun im Ratsinformationssystem steht und noch bis zur nächsten Ratssitzung beschlossen werden soll, Planungskosten in Höhe von 220.000 Euro vor. Nach bisherigen Kostenschätzungen liegen die Gesamtkosten für das Bauwerk bei rund 1,35 Millionen Euro.

Der entscheidende Impuls für die Planung einer solchen Übergangslösung stammt von der Bezirksvertretung Innenstadt. Zwar gebe es Planungen für eine dauerhafte Rampe auf der Nordseite, allerdings könne die erst realisiert werden, wenn die Deutsche Bahn ihre vorgesehene Gleiserweiterung am Hauptbahnhof für den Nahverkehr (S-Bahn) abgeschlossen hat. Das wird jedoch nach derzeitigem Planungsstand frühestens im Jahr 2023 in Angriff genommen. Für mobilitätseingeschränkte Personen ist die Nordseite der Brücke gar nicht nutzbar und auch Radfahrer nutzen diese Brückenseite eher selten. Zwar gibt es so genannte Schiebehilfen für Räder. Die aber stellen sich in der Praxis als eher ungeeignet dar, wie auch die Stadt einräumt.

Neue Projekte und Konflikte auf der Südseite sorgen für Planungsdruck

Mit einer provisorischen Rampe könne man gleich mehrere Probleme angehen. Zum einen stellt die Stadt damit einen barrierefreien Zugang sicher. Zum anderen hoffen die Verantwortlichen auf eine Entlastung der häufig genutzten Südseite. Hier kommt es wegen der gemeinsamen Nutzung von Fußgängern und Radfahrern immer wieder zu Konflikten. Zum dritten entsteht derzeit die MesseCity, die nördlich der Bahntrasse auf dem Areal des früheren Barmer Viertels liegt.

Die nun vorgeschlagene Lösung ist eine rund 140 Meter lange Rampe, die direkt vom Breslauer Platz auf das Brückenniveau führt. Auch der Verkehrsausschuss hat bereits einen entsprechenden Prüfauftrag beschlossen und bereits im April 2016 eine erste positive Rückantwort der Verwaltung erhalten. Nun hat die Verwaltung eine Variante vorgelegt, die auch den Belangen des Hochwasser- und Denkmalschutzes gerecht wird.

Die gesamte Beschlussvorlage mit der laufenden Nummer 3561/2017 ist aktuell im Ratsinformationsdienst eingestellt und kann dort eingesehen werden. Der Verkehrsausschuss wird sich als zuständiges Gremium am 17. April mit der Thematik beschäftigen. Sollten die Bezirksvertretung Innenstadt am 19. und der Stadtentwicklungsausschuss am 26. April die Vorlage unverändert beschließen, müsste dann nur noch der Finanzausschuss am 30. April die Gelder für die weitere Planung freigeben. Im anderen Fall muss eine Sondersitzung des Verkehrsausschusses einberufen werden, damit die weiteren Planungen zügig fortgesetzt werden können.

Autor: ag