Köln | Bevor am 20. August 2014 das neue Schul- und Kindergartenjahr 2014/15 beginnt, stellte die Stadt Köln ihre aktuellen Zahlen und Ziele für das kommende Bildungsjahr vor. Vor allem was die Anzahl von KiTa-Plätzen anbelangt, will die Stadt aktiv werden, dafür sollen 22 neue KiTas sorgen. Weitere Punkte auf der Agenda sind der sukzessive Ausbau der Inklusion an allgemeinen weiterführenden Schulen sowie der Beibehalt der kommunalen Schulsozialarbeit.

Ausbau der städtischen KiTa-Plätze

Im U3-Bereich werde man damit eine Versorgungsquote von 41 Prozent zum Ende des Bildungsjahres 2014/15 erreichen (aktuell: 38 Prozent), so Monika Langenbach, zuständig für die integrierte Jungendhilfe- und Schulentwicklungsplanung der Stadt Köln. Damit liege man deutlich über dem Bundesdurchschnitt von derzeit 32,5 Prozent. Rund 579 der 751 zusätzlichen U3-Plätze sollen durch neu enstehende KiTas ermöglicht werden. Insgesamt 22 von ihnen sollen bis zum Ende des neuen KiTa-Jahres entstehen, sechs davon seien bereits zum Beginn des neuen KiTa-Jahres fertiggestellt worden, die restlichen 16 sollen nach und nach folgen.

Im Bereich der über Drei- bis unter Sechsjährigen soll ein Plus von 2.601 Plätzen erreicht werden, 871 davon über die neuen KiTas, der Löwenanteil soll durch Umstrukturierung bestehender Gruppen sowie Ausbau bestehender KiTas erzielt werden, so Langenbach. Nötig machten dies zunehmende Geburtenzahl im Kölner Stadtgebiet. So habe die Anzahl der Kinder unter sechs Jahren seit 2007 um rund 10 Prozent zugenommen, so Langenbach, von 52.980 in 2007 auf 58.167 in 2013.

Offene Ganztagsschulen: Angebot bleibt hinter Nachfrage zurück

Zwar habe man, zurückgehend auf einen Ratsbeschluss vom 08. April 2014, einen Ausbau der Angebotes in der Offenen Ganztagesbetreuung an Schulen 2.500 auf 26.500 Plätze an 155 offenen Ganztagsschulen bewerkstelligt, was einer aktuellen Versorgungsquote von 75 Prozent entspreche, so Kölns Bildungsdezernentin Dr. Agnes Klein. Interne Befragungen innerhalb der Elternschaft hätte jedoch einen Bedarf von rund 85 Prozent ergeben. Daher herrsche hierbei weiterhin Handlungsbedarf.

Klein: „Schulsozialarbeit muss bleiben“

Deutlich machte Bildungsdezernentin Klein die Bedeutung der Schulsozialarbeit in Köln, für die es über das Jahr 2014 hinaus noch keine gesicherte Finanzierung gibt, nachdem eine Finanzierung über Bundesmittel zum Ende des Schuljahres 2013/14 ausgelaufen war. Die Schulsozialarbeit in ihrem derzeitigen Umfang müsse erhalten bleiben. Die rund 91 berfristeten Stellen in der kommunalen Schulsozialarbeit seien derzeit durch Finanzierung aus Restmitteln bis Ende des Jahres gesichert, man bemühe sich seitens der Stadt weiterhin um eine Fortsetzung bundes- bwz. landesfinanzierte Sicherstellung der Schulsozialarbeit über das Jahr 2014 hinaus. Insgesamt unterhält die Stadt Köln 129,5 Stellen in der kommunalen Schulsozialarbeit, verteilt auf 134 Schulen.

Inklusion an allgemeinen Schulen weiter ausgebaut

Im Bereich der Inklusion an allgemeinen Schulen in Köln habe man einen Anstieg um rund 500 Schüler von 1.600 im Schuljahr 2012/13 auf 2.100 im Schuljahr 2013/14 erreicht, so Klein. Damit habe man die Inklusionsquote von rund 26 Prozent auf 33,3 Prozent angehoben. Ziel bis zum Ende des Schuljahres 2014/15 sei eine Quote von 37 Prozent, so Klein.

Zwei neue Gesamtschulen

Mit dem Start der beiden neuen Gesamtschulen in der Innenstadt und in Köln-Mülheim will die Stadt der hohen Nachfrage seitens Eltern und Kindern entgegenkommen. Insgesamt elf Schulen dieses Typs gibt es ab dem Schuljahr 2014/15 geben. Dennoch hätten rund 600 kleine Bewerberinnen und Bewerber keinen Platz an einer Gesamtschulen erhalten und sich nach einem anderen Schultyp gemäß ihrer Empfehlung suchen müssen, so Klein. Im Falle der neu gegründeten Gesamtschule in der Innenstadt lag der Anteil der Bewerber, die aus Platzmangel abgelehnt werden mussten bei gut einem Viertel der Gesamtbewerberzahl. Daher erwägt die Stadt einen weiteren schrittweisen Ausbau dieses immer beliebter werdenden Schultyps bei Schülern mit Realschul- oder Hauptschulempfehlung für den Übertritt an eine weiterführende Schule.

Autor: Daniel Deininger | Foto: Micromonkey/Fotolia
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