Das Virus greift sehr schnell um sich. Nach den ersten Fällen in Mexiko, gibt es bestätigte Erkrankungen in den USA und Spanien. In Neuseeland, Kolumbien, Brasilien, Frankreich, England, Polen und Saudi Arabien gibt es mittlerweile Verdachtsfälle auf den Erreger der Schweinegrippe. Die Schweine-Influenza ist eine Erkrankung der Atemwege von Schweinen. Sie wird durch Grippeviren des Typs A ausgelöst. Ausbrüche dieser Grippe unter Schweinen sind keine Seltenheit, allerdings sterben nur wenige der infizierten Tiere. Bei dem Schweine-grippevirus, das derzeit in Mexiko und den USA beim Menschen auftritt, handelt es sich um eine neue Variante des bekannten Subtyps A/H1N1

Der jetzige Ausbruch der Schweinegrippe beim Menschen wird von einer bislang unbe-kannten Virusvariante ausgelöst. Derzeit ist allerdings unklar, wie leicht sich das Virus von Mensch zu Mensch ausbreitet. Während die Fälle in den USA bislang nicht als besonders schwer gelten, bereiten die erkrankten Menschen in Mexiko den Behörden Sogen, da sich die Grippe vor allem auf junge, sonst gesunde Erwachsene ausbreitet, hieß es von der Weltgesundheitsbehörde WHO.

Ob und ggf. wie gefährlich die Ausbrüche für Deutschland sind, ist noch unklar. Man muss jedoch annehmen, dass es grundsätzlich nicht auszuschließen ist, dass einzelne Influenzafälle durch Reisende ins Land kommen können.

Die WHO wertet gerade die Ergebnisse der aktuellen Schweinegrippefälle in Mexiko aus. Allerdings machte die Behörde klar, dass es sich bei dem Geschehen um einen Ernstfall für das öffentliche Gesundheitswesen handelt, und zwar international. Stuft die WHO die Gefährdung als Phase vier ein, würde das bedeuten, die Schweineinfluenza verbreite sich auffallend erhöht und nachweislich von Mensch zu Mensch.

Unter Menschen verbreitet sich das aktuelle Virus offenbar ähnlich wie eine normale Grippe. Das heißt durch Niesen und Husten sowie engen Kontakt mit bereits infizierten Menschen. Die Hand spielt bei der Übertragung eine große Rolle.

Die rezeptpflichtigen Arzneimittel Oseltamivir (Tamiflu) und Zanamivir (Relenza) sind of-fenbar wirksam gegen diese Krankheitserreger. Alle Grippemedikamente sollten innerhalb der ersten 48 Stunden nach den ersten Symptomen genommen werden. Diese Medikamente sollen nur nach ärztlichem Rat eingenommen werden. Ob ein Impfstoff gegen diese Viren wirkt, wird derzeit von den zuständigen Stellen geprüft.

Wie kann man sich schützen?
Hier gelten wiederum die Dinge, mit der sich jeder auch einer normalen Grippe entziehen kann: häufiges Händewaschen, kein Händeschütteln oder Küssen. Ein Mund-Nasen-Schutz kann sinnvoll sein. Der sollte allerdings nur zusätzlich zu den anderen Maßnahmen verwendet werden.

Nach den bisherigen Erkenntnissen der Behörden und der WHO kann sich niemand über Schweinefleisch und daraus verarbeitete Produkte mit der Influenza anstecken. Zudem töten Temperaturen ab 70 Grad Celsius die bislang bekannten Erreger ab.

Für die Stadt Köln ist diese Infektion durchaus ernst zu nehmen. Aufgrund der fortschrei-tenden Globalisierung ist es durchaus möglich, dass eine solche Infektion auch Köln erreicht. Zum derzeitigen Zeitpunkt ist von einem Fall in Köln nichts bekannt. Das Gesundheitsamt der Stadt Köln hat für solche Fälle einen Influenza-Pandemieplan entwickelt. Somit verfügt der öffentliche Gesundheitsdienst über ein Instrument, mit dem gegen die Ausbreitung solcher Infektionskrankheiten vorgegangen werden kann. Für besorgte Bürger steht für Rückfragen ab sofort die Telefonnummer: 0221-221-24728 oder 24648 zur Verfügung.

Das Auswärtige Amt rät derzeit den Bundesbürgern von nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach Mexiko abzusehen. Das Bundesgesundheitsministerium sieht derzeit keine allgemeine Gefährdung in Deutschland. Die Financial Times Deutschland allerdings berichtet von zwei Verdachtsfällen in Bielefeld, wovon sich einer nicht bestätigt habe und der zweite noch geprüft werde. Bei beiden Patienten handelte es sich um Reisende die in Mexiko waren.

[ag; Foto: Clarissa Schwarz/www.pixelio.de]