Köln | FC-Trainer Holger Stanislawski ist nicht zu beneiden. Nach drei sieglosen Liga-Spielen hat er vor dem Heimspiel heute (Anpfiff 18 Uhr) gegen Cottbus schon die Pistole auf der Brust. Er selbst warnt allerdings vor einem Messer.

Geduld am Ende: Genau drei sieglose Spiele (und einen Pokalsieg in Unterhaching) hat sie gehalten: die Geduld mit dem neuen jungen FC-Team, dem jüngsten Team der 2. Liga. Heute Abend gegen den FC Energie Cottbus muss es jetzt schon ein Sieg sein, damit die Stimmung nicht kippt. Wohl auch deshalb betonte Stanislawski vor dem Spiel besonders die Wichtigkeit der Zuschauer: „Wir werden rund 40.000 Fans da haben. Das ist großartig. Da möchte ich am liebsten selbst noch mal spielen. Wir brauchen alle im Rücken. Dann können wir unseren besten Fußball spielen.“

Erster Sieg: Nach dem 0:2 in Braunschweig, dem 1:1 gegen Sandhausen und dem bitteren 0:2 in Aue am Montag ist das auch nötig. Immerhin steht nur ein Punkt auf der Haben-Seite. Dabei war der FC spielerisch in allen drei Spielen die bessere Mannschaft. Das zählt aber nicht. „Mir wäre lieber, wir hätten in allen drei Spielen sch… gespielt und dafür drei Mal gewonnen“, erklärt Stanislawski. Die Stimmung im Umfeld wäre dann auch sicher besser. Aber ist es nicht das Ziel, beim FC wieder eine Mannschaft aufzubauen, die auch mal wieder fußballerisch begeistern kann?

Zwei Verletzte: Zwei Spieler, die das können, sind heute nicht dabei. Sowohl Adil Chihi als auch Adam Matuschyk sind nach ihren Verletzungen noch nicht wieder einsatzbereit. „Wir wollen da nichts überstürzen. Nicht, dass die beiden dann noch mal länger ausfallen“, meint Stanislawski. Welche Spieler er sonst in welcher Formation aufs Feld schicken wird, ließ er wie immer offen. Auch die bei den Fans in Ungnade gefallenen Spieler Chong Tese und Kevin Pezzoni könnten in der Startelf stehen, so Stanislawski.

Beide wollen spielen: Ob es eine gute Idee ist, alte Fehler zu wiederholen, steht auf einem anderen Blatt. Sicher gilt aber, dass der FC zum ersten Mal in dieser Saison auf ein Team treffen wird, dass auch selbst nach vorne spielen möchte. Zumindest glaubt das Stanislawski: „Es ist immer gut, wenn beide Teams Fußballspielen wollen. Sie wollen was zeigen und haben eine gute Offensive, wir auch. Wir dürfen nur nicht ins offene Messer rennen.“

Pauli dominiert: Immerhin ist Cottbus nach zwei Siegen und einem Remis Tabellenzweiter – und damit gut in die Saison gestartet. „Sie haben letzte Woche St. Pauli dominiert. Nicht nur deshalb sollten wir mit dem nötigen Respekt an die Sache herangehen“, erklärt Stanislawski. Und weil er weiß, dass die Panik in der ganzen Region groß sein wird, wenn es am Abend heute wieder keinen FC-Sieg geben wird, schiebt der FC-Trainer ganz ehrlich das nach, was er wirklich denkt: „Das Runde muss heute irgendwie ins Eckige. Mir ist ganz egal wie.“

Autor: mr
Foto: FC-Coach Holger Stanislawski