Symbolbild Theater

Köln | Gas und Strom wird teurer. Das wissen viele Kölner:innen spätestens nachdem ihnen die neuen Abschlagsberechnungen etwa des Kölner Energieversorgers Rheinenergie zugingen. Auch die freie Kulturszene Theater, Tanz und zeitgenössischer Zirkus sind von den bevorstehenden Steigerungen der Energiepreise betroffen. Dies macht der Verein für Darstellende Künste Köln e.V. (VdK) deutlich und fordert die Stadt Köln auf für einen Ausgleich zu sorgen. Die Befürchtung: Die freie Szene in Köln könnte sterben.

Der VdK erwartet für die freie Szene „horrende Mehrkosten“ bei Gas und Strom. Denn niemand geht ins kalte Theater und der Verein befürchtet ein Ausbleiben des Theaterpublikums, da dieses auch von Inflation und insbesondere steigenden Energiepreisen betroffen ist. Dies betrifft auch die Künstler:innen die schon seit Jahren in prekären Verhältnissen arbeiteten und die von der Corona-Pandemie bereits besonders betroffen waren.

Der Verein begrüßt die Orientierung an Mindestgagen nach dem Kulturgesetz NRW und dass Förderung davon abhängig gemacht werde. Aber kaum ein freies Theater oder nur eine kleine Zahl freier Gruppen sei in der Lage diese Empfehlungen finanziell umzusetzen. Die Lage spitze sich durch die Preissteigerungen zu. Daher fordert der Verein eine Erhöhung der Fördermittel, wenn die Theaterlandschaft in Köln erhalten bleiben soll. Zudem fürchten die Künstler:innen ein Wiederauflammen der Pandemie und damit eine erneute Schließung.

Der VdK fordert die Stadt Köln und die Kulturpartie im Rat auf die Fördermittel für freie darstellende Künste in Köln auf mindestens 10 Prozent der Mittel für die städtischen Institutionen anzuheben. Nur so könne es gelingen die Mehrkosten aufzufangen und die Künstler:innen adäquat zu bezahlen.

Der VdK schreibt: „Da diese Problematik den gesamten Kulturbereich betrifft, zeigen wir uns solidarisch mit allen Forderungen aus anderen Kulturbereichen und fordern eine umfassende Anhebung des Kulturetats der Stadt.“ Die Künstler:innen zeigen sich offen für Gespräche mit Politik und Stadtverwaltung.

Im Haushaltsplan für 2022 sieht der Etat für Kultur und Wissenschaft in der Stadt Köln ein Volumen von 268 Millionen Euro vor. Dieser soll im Doppelhaushalt 2023/24 auf 277 beziehungsweise 293 Millionen Euro steigen. Das wäre eine Steigerung um 25 Millionen Euro in beiden Jahren. In Ihrer Rede zur Einbringung des Haushaltsplanes 2023/24 erwähnte die Kölner Oberbürgermeisterin die Kultur in einem Satz und vor allem im Zusammenhang mit den Kölner Kulturbauten: „Wir sind eine Kulturmetropole und bleiben es – auch dank unseres neuen Kulturraummanagement sowie einem Masterplan Kulturbauten.“ Die Kölner Kämmerin Dörte Diemert erklärte der Politik wo sie Schwerpunkte im Bereich der Kultur im neuen Haushaltsplanentwurf sieht: „Und auch im Kulturbereich gibt es deutliche Steigerungen – insbesondere beim Betriebskostenzuschuss für die Bühnen und das Wallraf-Richartz-Museum – Folge der laufenden beziehungsweise geplanten Baumaßnahmen.“