Köln | Der Bundesverband der Systemgastronomie spricht von den schlimmsten Befürchtungen, die sich bestätigt haben. Die Präsidentin der Kölner Industrie- und Handelskammer Nicole Grünwald fordert sofortige Hilfe für betroffene Branchen. Die Elterninitiative #elterninderkrise begrüßt das Offenhalten der Schulen und Kitas. Die Handwerkskammer zu Köln fordert einheitliche Regeln von Bund, Land und Kommunen.

Das sagt die Systemgastronomie

„Unsere schlimmsten Befürchtungen haben sich leider bestätigt. Bei den heutigen Beschlüssen zur Schließung von Restaurants kann von zielführend, verhältnismäßig oder nachvollziehbar absolut keine Rede sein. Unsere Branche wird erneut in einen Lockdown geschickt, obwohl unsere Restaurants keine Infektionstreiber sind und unter strengsten, behördlich genehmigten Hygienekonzepten arbeiten. Nun muss die Politik endlich wirksame und langfristige finanzielle Hilfe leisten und die allgemeine Mehrwertsteuerreduzierung über den 31.12.2020 sowie gleichzeitig die Mehrwertsteuerreduzierung inklusive Getränke für die Gastronomie über den 30. Juni 2021 hinaus verlängern. Es stehen hier unternehmerische Existenzen, Arbeitsplätze und die gastronomische Vielfalt akut auf dem Spiel.“ Zum Bund der Systemgastronomie gehören Anbieter wie Autogrill, Burger King, KFC, McDonald’s, NORDSEE, Pizza Hut, Starbucks, Vapiano oder L´Osteria.

IHK Köln spricht von hartem Schlag für die regionale Wirtschaft

Die IHK befürchtet, dass die Betriebe aus der Gastronomie, dem Tourismus und der Eventbranche durch die pauschalen Verbote in existenzielle Nöte geraten. Unter anderem fordert die IHK schnelle unbürokratische Hilfen und keine Kredite für die Wirtschaft, sowie den Unternehmerlohn. Nicole Grünewald, Präsidentin der IHK Köln: „Die regionale Wirtschaft ist jetzt auf verlässliche Aussagen angewiesen. Einen Schlingerkurs wie bei den Soforthilfen können die Betriebe nicht mehr verkraften!“

Eltern begrüßen die Entscheidungen der Politik

Alberta Brandenstein, Vanessa Wangenheim, Karline Wenzel und Sarah Wehrs von #elterninderkrise bewerten die Entscheidungen der Politik: „ie Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Bundesländer haben heute bewiesen, dass sie etwas über die Rolle und die Bedürfnisse von Kindern und Familien in dieser Pandemie gelernt haben. Deswegen begrüßen wir es sehr, dass Schulen und Kindertagesstätten bis auf Weiteres offen bleiben sollen. Jetzt erwarten wir, dass dies kein wertloses Lippenbekenntnis ist, sondern die Bundesländer alles daran setzen, damit Kinder und Familien nicht wieder zu den Verlierern dieser Krise werden. Die beschlossene Verschärfung der Schutzmaßnahmen an Schulen und Kindertagesstätten finden wir sehr sinnvoll, warnen aber gleichzeitig vor zu viel bürokratischen Hürden bei der Umsetzung. Es braucht jetzt zügige, realistische und praktikable Lösungen. Schulen und Kindertagesstätten müssen dafür eigenständig und effizient handeln können. Sie brauchen eine Vollmacht der Politik, um ihren Bildungsauftrag nachzukommen.“

Handwerkskammer fordert einheitliche Regeln

Garrelt Duin, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln: „Die vergangenen Monate waren für alle ein Kraftakt. Für die Wirtschaft in der Region wird der Teil-Lockdown zu einer Bewährungsprobe. Wichtig sind für uns Planbarkeit und einheitliche Regeln. Ein Durcheinander kommunaler Regeln ist Gift für unsere Mitgliedsbetriebe. Ich bin mir aber sicher, dass die politisch Verantwortlichen all das und die Konsequenzen der Maßnahmen für Handwerksbetriebe bedacht haben und entsprechende Unterstützungsangebote anbieten. Alles andere wäre fatal. Daher bin ich sehr gespannt, wie die Details, die noch in dieser Woche von Bundesfinanzminister Scholz und Bundeswirtschaftsminister Altmaier vorgestellt werden sollen, aussehen. Fatal wäre es aber auch, in der jetzigen Pandemie-Situation alles so laufen zu lassen wie bisher.“

Autor: red