Berlin | Nach einer dem „Handelsblatt-Online“ vorliegenden Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) verschärft sich die politische Ungleichheit in Deutschland. Demokratische Teilhabe sei zwar generell in Demokratien nicht gleich verteilt und falle oftmals besonders gering bei Menschen aus, die sich in einer prekären wirtschaftlichen Situation befinden, schreiben die Experten in der Untersuchung, die am heutigen Mittwoch veröffentlicht wird.

Allerdings zeigten die Analysen für Deutschland, dass in den vergangenen 30 Jahren der Grad der politischen Ungleichheit in Deutschland sogar höher ausfällt als in vielen vergleichbaren europäischen Demokratien. Besonders im Vergleich zu seinen direkten Nachbarländern wie Frankreich, Österreich, Dänemark und den Niederlanden zeichne sich Deutschland durch eine vergleichsweise hohe Ungleichheit der politischen Teilhabe aus. So liege, laut Experten, die Beteiligungsquote für die Mitarbeit in Parteien und politischen Organisationen bei erwerbstätigen Personen in Deutschland um 91 Prozent über der der Arbeitslosen Nur in einigen Ländern Ost- und Mitteleuroas wie der Slowakei und Polen sei dieser Unterschied noch wesentlich ausgeprägter, fügen die Experten hinzu.

Die Forscher sehen angesichts der Befunde die Politik in der Pflicht gegenzusteuern. Dies schließe insbesondere die Verringerung von herkunftsbedingten Bildungsunterschieden ein, aber auch eine breitere Verankerung demokratischer Bildung in Schulen.

Autor: dts