Bei dem Angriff sollen den Berichten nach Zivilisten getötet worden sein, zudem hätten die Soldaten umliegende Felder zerstört und Nutztiere getötet. Der Großteil der Bewohner hatte bereits in den vergangenen Tagen die Flucht in Richtung Türkei angetreten. Unterdessen haben die USA erneut die Einstellung des brutalen Vorgehens des Regimes von Staatschef Baschar al-Assad gegen die eigene Bevölkerung gefordert. Das Vorgehen des Assad-Regimes habe eine humanitäre Krise verursacht, hieß es in einer Erklärung des Weißen Hauses. Aufgrunddessen solle der Zugang zu den Kampfgebieten in Nordsyrien sofortig und ungehindert gewährt werden, damit Verletzten, Gefangenen und Flüchtlingen geholfen werden könne. Auch die Europäische Union ist tief besorgt über die Situation in Syrien. Die EU-Außenministerin Catherine Ashton forderte die syrische Regierung auf, Menschenrechtsbeobachtern und Hilfsorganisationen "unverzüglich einen ungehinderten Zugang zu gewähren". Bei den seit drei Monaten anhaltenden Protesten in Syrien sollen nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen bereits mehr als 1.100 Zivilisten getötet worden sein.

23:22 Uhr: Westerwelle warnt vor humanitärer Krise
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat das Vorgehen der syrischen Armee gegen Oppositionelle kritisiert und warnt vor einer humanitären Krise. Der Minister erklärte in Berlin, die Regierung in Damaskus müsse die Angriffe auf Regimegegner stoppen und Helfern den Zugang in die betroffenen Gebiete ermöglichen. Die aktuelle Situation mache eine klare Reaktion des UN-Sicherheitsrates um so dringlicher. Gemeinsam mit Frankreich, Großbritannien und Portugal hatte Deutschland einen Resolutionsentwurf eingebracht. Dieser sieht eine Verurteilung der Gewalt und ein Waffenembargo vor. Russland und China lehnen den Vorschlag jedoch ab. Inzwischen ist die syrische Armee in die nordwestliche Kleinstadt Dschisr al-Schogur einmarschiert. Dabei sollen rund 200 Panzer beteiligt gewesen sein. Nach Agenturberichten wurden mehrere Regierungskritiker getötet und zahlreiche weitere festgenommen.

[dts]