Athen | aktualisiert | Der Chef des linken Syriza-Bündnisses, Alexis Tsipras, ist als neuer Ministerpräsident Griechenlands vereidigt worden. Er werde die Interessen der griechischen Bevölkerung wahren, versprach Tsipras am Montag bei der Zeremonie am Sitz des Staatspräsidenten in Athen. Das Bündnis war als stärkste Kraft aus der Parlamentswahl am Sonntag hervorgegangen, hatte die absolute Mehrheit aber knapp verpasst.

Deshalb geht Syriza nun eine Koalition mit der national-konservativen und rechtspopulistischen Partei „Unabhängige Griechen“ ein. Die beiden Parteien hatten im Wahlkampf mit der Forderung um Stimmen geworben, dass die Sparpolitik in dem Euro-Krisenland sofort beendet werden müsse. Während Syriza auf 149 der 300 Sitze im Parlament kommt, konnten die „Unabhängigen Griechen“ 13 Mandate erringen.

Syriza will Koalition mit Rechtspopulisten

Das linke Syriza-Bündnis, das bei den griechischen Parlamentswahlen am Sonntag stärkste Kraft wurde, will mit der rechtspopulistischen Partei „Unabhängige Griechen“ koalieren. Beide Parteien wollten eine gemeinsame Regierung bilden, sagte ein Sprecher des Syriza-Bündnisses und der Chef der national-konservativen „Unabhängigen Griechen“, Panos Kammenos. „Wir werden einen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras unterstützen“, sagte Kammenos nach einem Treffen am Montag.

Mit der Regierungsbildung haben es beide Parteien eilig: Noch am Montag soll Alexis Tsipras als neuer Regierungschef vereidigt werden. Spätestens am Dienstag soll zudem die Zusammensetzung des neuen Kabinetts bekanntgegeben werden, berichtet das staatliche Fernsehen Griechenlands. Die beiden Parteien hatten im Wahlkampf mit der Forderung um Stimmen geworben, dass die Sparpolitik in dem Euro-Krisenland sofort beendet werden müsse.

Syriza hatte bei den Parlamentswahlen die absolute Mehrheit knapp verpasst: Das Bündnis hatte bei der Wahl am Sonntag 36,4 Prozent der Stimmen erreicht. Die konservative Nea Dimokratia des amtierenden Ministerpräsidenten Antonis Samaras kam auf 27,8 Prozent. 250 der 300 Sitze im griechischen Parlament werden in einfacher Verhältniswahl vergeben.

Die stärkste Partei erhält laut griechischem Wahlrecht einen Zuschlag von 50 Sitzen.

Autor: dts | Foto: costas1962/Fotolia