Das Symbolbild zeigt einen Tankvorgang bei Diesel

 Berlin | dts | Der sogenannte „Tankrabatt“ ist zumindest beim Diesel fast komplett verpufft. Erstmals seit Einführung der Steuersenkung zum 1. Juni stieg der Preis im Bundesdurchschnitt wieder auf über 2 Euro. Der ADAC teilte am Donnerstag mit, Diesel habe am Vortag 2,007 Euro pro Liter gekostet, Super E10 1,948 Euro.

Unmittelbar vor Einführung des Tankrabatts hatten die Mineralölkonzerne die Preise bis Ende Mai kräftig angezogen, auf zuletzt im Durchschnitt 2,044 Euro pro Liter Diesel und 2,151 Euro pro Liter Super E10. Bei Diesel beträgt der „Tankrabatt“ bezogen auf den letzten Mai-Tag also nur noch 3,7 Cent pro Liter, bei E10 sind es mit 20,3 Cent noch deutlich mehr. Durch die Steuersenkung könnte der Preis für Diesel aber inklusive Mehrwertsteuer eigentlich 16,71 Cent und bei E10 35,16 Cent günstiger sein. Bezogen auf den 31. Mai war der Ölpreis Anfang Juni sogar gesunken und ist mittlerweile wieder auf dem gleichen Niveau. Auf zwei Monate bezogen hat er allerdings gut 20 Prozent zugelegt.

Esken kritisiert Mineralölkonzerne wegen steigender Spritpreise 

Die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken kritisiert die Umsetzung des Tankrabatts und sieht die Mineralölwirtschaft in der Verantwortung. „Die Mineralölkonzerne setzen die Preissenkungen nicht so um, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagte Esken am Donnerstag RTL und ntv. „Am Ende landet die Steuersenkung jetzt aber in den Taschen der Mineralölwirtschaft, das ist nicht in Ordnung.“

Man habe ja „keine Subventionen für Mineralölkonzerne einführen“ wollen, so die SPD-Politikerin. Deshalb forderte sie „schnelles und mutiges Handeln“ der Kartellbehörde und sagte, dass diese auch in die Preisgestaltung eingreifen könne. Man dürfe sich die Preisentwicklung jetzt nicht wochenlang anschauen, sondern es müssten sehr schnell Maßnahmen wirksam werden.

„Man muss jetzt schnell handeln und die Politik kann auch schnell handeln“, so die SPD-Parteichefin.