Das Symbolbild zeigt Verdi-Flaggen.

Düsseldorf | Die erste Verhandlungsrunde für die rund 306.000 sozialversicherungspflichtig und die rund 54.000 geringfügig Beschäftigten im Groß- und Außenhandel NRW hat heute, 26. April, in Düsseldorf stattgefunden. Die Arbeitgeber boten eine Reallohnsenkung und eine Einmalzahlung.

Das Angebot der Arbeitgeber sieht eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen nach sieben Nullmonaten um 4 Prozent ab Dezember 2023 und weitere 2,1 Prozent im Dezember 2024 vor. Im Jahr 2023 soll ab dem Abschlussmonat und im Jahr 2024 jeweils einmalig 700 Euro Inflationsausgleichsprämie ausgezahlt werden. Die Gewerkschaft Verdi forderte die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge (AVE). Über diese wollen die Arbeitgeber nicht verhandeln.

Verdi nicht glücklich mit der ersten Tarifrunde

„Nachdem der Groß- und Außenhandel im vergangenen Jahr ein unglaubliches Umsatzplus von 19,2 Prozent nominal erwirtschaftet hat, habe ich erwartet, dass die Arbeitgeber uns heute ein Angebot vorlegen, dass den steigenden Kosten wirklich entgegenwirkt.“, so Verdi-Verhandlungsführerin und Landesbezirksfachbereichsleiterin des NRW-Handels Silke Zimmer. Das spotte jedoch jeder Beschreibung: „Die angebotene Erhöhung würde nicht einmal annähernd die aktuelle Inflation von 6,9 Prozent (März) geschweige denn die gestiegenen Preise für Lebensmittel von aktuell 23,4 Prozent ausgleichen“, führte sie fort. Auch über die Inflationsausgleichprämie ist Zimmer nicht begeistert: „Diese Prämie ist eine Einmalzahlung und führt weder zu einer nachhaltigen Einkommensverbesserung noch wirkt sie sich positiv auf die spätere Rente aus“. Da die Preissteigerungen eine dauerhafte Belastung für die Beschäftigten seien, brauche es auch dauerhafte Einkommenssteigerungen.

Das fordert Verdi

Verdi fordert 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro mehr Gehalt und Lohn. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Zudem fordert die Gewerkschaft die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge.

Die Verhandlungen sollen am 25. Mai fortgesetzt werden. Für diese erwarte Zimmer mehr Wertschätzung für die Kolleg:innen.

Das ergaben die erste Verhandlungsrunde für den Einzelhandel NRW

rs