19:50 Uhr > Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat sich am Samstag erschüttert über die Anschläge in Norwegen gezeigt. "Ich bin zutiefst erschüttert über die beiden so menschenverachtenden Anschläge in Norwegen", so Westerwelle. Weiterhin habe er der norwegischen Regierung nicht nur "unser Beileid übermittelt, sondern auch konkrete Angebote gemacht, sie bei der Bewältigung der schrecklichen Folgen der Anschläge zu unterstützen." Es handle sich um "eine sehr schwere Stunde für Norwegen", sagte der Außenminister weiter. Es sei selbstverständlich, dass "Deutschland bereit ist zu unterstützen, wo immer Hilfe geleistet werden kann", so Westerwelle. Der Außenminister habe überdies bislang keine Erkenntnisse darüber, dass deutsche Staatsangehörige unter den Opfern sind. Er könne zur Stunde allerdings nicht ausschließen, dass sich die Lage noch ändere.

Linke verurteilt Anschläge in Norwegen
Die Linkspartei hat die Anschläge in Norwegen verurteilt. Die Vorsitzenden der Partei, Gesine Lötzsch und Klaus Ernst, seien "zutiefst schockiert und fassungslos angesichts der Anschläge in Norwegen". Ihr Mitgefühl gelte den Opfern und ihren Angehörigen. "In diesen Stunden sind wir mit unseren Gedanken bei allen Norwegerinnen und Norwegern, bei allen Müttern und Vätern, die durch diese Wahnsinnsmorde ihre Kinder verloren haben", sagten die Vorsitzenden am Samstag.

Schlimmste Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg
Der Ministerpräsident von Norwegen, Jens Stoltenberg, hat angesichts der Terroranschläge in dem nordeuropäischen Land, bei denen mindestens 91 Menschen getötet wurden, von der schlimmsten Katastrophe für Norwegen seit dem Zweiten Weltkrieg gesprochen. Allein 84 Todesopfer wurden nach einem Massaker in einem Jugendsommerlager auf der Insel Utøya geborgen, die Polizei schließt weitere Todesopfer nicht aus. Zuvor waren sieben Menschen bei einer Bombenexplosion im Osloer Regierungsviertel gestorben.

13:15 Uhr > Anschläge in Norwegen: Polizei sucht möglichen zweiten Täter

Nach den verheerenden Anschlägen vom Freitag auf das Regierungsviertel in Oslo und auf ein Jugendcamp auf einer Insel nahe der Hauptstadt sucht die norwegische Polizei offenbar nach einem möglichen zweiten Täter. Das berichteten der TV-Sender NRK und die Nachrichtenagentur NTB unter Berufung auf die Polizei. Hintergrund seien dabei Aussagen von Augenzeugen, hieß es. Nach dem Massaker in dem Jugendlager hatte die Polizei zunächst einen Verdächtigen festnehmen können, ein 32-jähriger Norweger soll als Polizist verkleidet, das Feuer in dem Ferienlager eröffnet haben. Bislang war die Polizei davon ausgegangen, dass der Verdächtige allein gehandelt habe.

11:00 Uhr > Die Opferzahl nach der Explosion im Osloer Regierungsviertel werde bislang mit sieben Toten beziffert. Allerdings könne aufgrund der Verwüstungen die Zahl der Opfer noch steigen, so die Polizei. Unterdessen hat die Polizei einen Verdächtigen festnehmen können, ein 32-jähriger Norweger soll als Polizist verkleidet, das Feuer in dem Ferienlager eröffnet haben. Derzeit geht die Polizei davon aus, dass der 32-jährige Verdächtige auch für die Explosion in Oslo verantwortlich sein könnte. Der Festgenommene soll nach Informationen der Behörden aus der rechten Szene kommen und islamfeindliche Ansichten haben.

Norwegens Ministerpräsident nennt Anschläge "nationale Tragödie"
Der norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg hat die beiden Anschläge in seinem Land als "nationale Tragödie" bezeichnet. Es sei die schlimmste nationale Krise seit dem Zweiten Weltkrieg, sagte Stoltenberg am Samstag. Die Tat sei zudem "unbegreiflich", so der Ministerpräsident.

Deutsche Politiker entsetzt über Tragödie in Norwegen
Deutsche Politiker haben sich über die verheerenden Anschläge in Norwegen mit mindestens 91 Toten entsetzt gezeigt. "Es ist ein barbarischer Akt, wie in einem Camp Jugendliche aus ihrem Frieden herausgerissen wurden", so Wirtschaftsminister Philipp Rösler. Trotzdem hoffe er, dass die "sympathische Offenheit Norwegens wegen dieser Anschläge keinen dauerhaften Schaden" nehme, so der FDP-Politiker. Mit Fassungslosigkeit reagierte die Bundesvorsitzende der Grünen, Claudia Roth, auf die Anschläge. "Wie hasserfüllt muss ein Mensch sein, um offenbar alleine solch grausame Taten zu verüben und unschuldige Menschen zu ermorden", sagte Roth. Dass der Täter offenbar der rechtsextremen Szene entstamme, zeige einmal mehr, wie "gefährlich rassistische und fremdenfeindliche Ideologien" seien, so die Grünen-Politikerin.

[dts]