Köln | Heute berät der Kölner Verkehrsausschuss über die Umgestaltung der Tunisstr. rund um die Oper. Die Verkehrsachse Nord-Süd-Fahrt soll dabei auf zwei Fahrspuren reduziert werden, sodass mehr Platz für Fußgänger entsteht.

Der Beginn der Umbauten am L.-Fritz-Gruber-Platz bildet den Auftakt zu einer Neugestaltung des Quartiers rund um Oper und Kolumba [report-k.de berichtete]. Nun sollen entlang der Nord-Süd-Fahrt größere Fußgänger- und Aufenthaltsflächen entstehen. Dadurch soll die Tunisstr. weniger trennend wirken. Das Konzept wurde bereits im Sommer 2007 beschlossen. Seit dem vergangenen Sommer wurde eine endgültige Entscheidung zur Umsetzung der Maßnahmen vom Verkehrsausschuss immer wieder verschoben. Heute soll der Beschluss nun gefasst werden. Als wesentliche Änderungen schlägt die Verwaltung vor, die Gehwege entlang der Tunisstr. zu verbreitern und dafür die Nord-Süd-Fahrt selbst in diesem Bereich auf zwei Fahrspuren pro Richtung zu reduzieren. Kritik äußert daran die Kölner FDP.

FDP: Tunisstr. darf nicht autofeindlich werden

„Sicher unterstützen wir die Überlegungen des Masterplans, der Nord-Süd-Fahrt durch weniger Abbiegespuren und die Anpflanzung von Bäumen den Charakter einer Durchgangsstraße zu nehmen und sie zur urbanen Stadtstraße zu machen. Auch ist es richtig, die Situation der Radfahrerinnen und Radfahrer in diesem Bereich zu verbessern. Doch die Nord-Süd-Fahrt ist nach wie vor die verkehrliche Hauptschlagader für die Innenstadt und zentrale Nord-Süd-Erschließung. Ihre Leistungsfähigkeit darf gerade vor dem Hintergrund der geplanten oder bereits umgesetzten Kapazitätsreduzierungen auf den Ringen oder der Rheinuferstraße nicht zu stark beeinträchtigt werden.

Die Verwaltung schafft hier mit ihrer Planung ein künstliches Nadelöhr und produziert Staus, indem sie die durchgehenden Spuren im fraglichen Bereich, die insbesondere im Aufstellbereich vor den Ampeln wichtig sind, unverhältnismäßig reduziert. Die vorgesehenen 8m breiten Bürgersteige braucht hier dagegen kein Mensch. Ich fordere den Oberbürgermeister auf, sich diese Planung nochmals vorlegen zu lassen und kritisch zu hinterfragen, und von Rot-Grün, hier eine mobilitätsfreundliche und nicht autofeindliche Lösung zu finden. Sonst platzieren wir an dieser Stelle demnächst ein Plakat mit der Aufschrift ‚Dieser Stau wird Ihnen präsentiert von OB Roters und Rot-Grün'“, erklärte heute Christtraut Kirchmeyer, Verkehrspolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion.

Autor: cs