Köln | Es ist eines der bedeutendsten römischen Baudenkmäler in Köln, das „Ubiermonument“. Das Ubiermonument wird auch als Hafenturm bezeichnet und befindet sich südlich des Heumarkts an der Ecke „An der Malzmühle“/“Mühlenbach“. Dieser Turm an der Südostecke des römischen Köln – ältester Steinbau nördlich der Alpen – war 1965 beim Bau eines Privathauses entdeckt und mit einem Schutzbau versehen worden. Zwischen 2012 und 2015 hat die Stadt Köln das Ensemble umfassend saniert und das Baudenkmal nun wieder zur Besichtigung freigegeben.

Die Neugestaltung wurde mit einer Sonderöffnung am vergangenen Wochenende gefeiert. Das „Ubiermonument“ ist am KölnTag, dem ersten Donnerstag im Monat, nun wieder regelmäßig geöffnet und der Eintritt für Kölner an diesem Tag kostenfrei.

Archäologen des Römisch-Germanischen Museums waren 1965 bei Aushubarbeiten für einen Neubau an der Ecke Mühlenbach/Am Malzbüchel überraschend auf ein schweres Quadermauerwerk gestoßen. Der damalige Museumsdirektor Otto Doppelfeld erkannte, dass es sich um einen Turm an der Südostecke der römischen Stadt handelte. Er zeigte jedoch eine völlig andere Bauweise als die gegen ihn gesetzte Stadtmauer: er bestand nicht aus kleinformatigen Steinen, sondern aus mächtigen Tuffsteinquadern. Das Bauwerk war über einem Pfahlrost errichtet; für das Holz ließ sich dendrochronologisch das Fälljahr 4 nach Christus ermitteln. Aus diesem Befund schloss Doppelfeld, das das Bauwerk deutlich vor dem Bau der steinernen Stadtmauer errichtet worden war, zu einer Zeit, als Köln noch als Oppidum Ubiorum bezeichnet wurde. Doppelfeld gab diesem Steinbau deshalb den Namen ‚Ubiermonument‘.

Autor: Irem Barlin