Düsseldorf | Die flächendeckende Verfügbarkeit von Breitbandverbindungen mit Datenübertragungsraten von 50 MBit/s ist längst zu einem relevanten Standortmerkmal geworden. Doch ähnlich wie im Bereich der Verkehrsinfrastruktur droht Nordrhein-Westfalen nach Ansicht der Wirtschaft auch in diesem Bereich ein Abstiegsplatz unter den westdeutschen Flächenländern. Das sei für den Mittelstand, der auf Zeitersparnis, effizientes Arbeiten und problemfreie Datenströme setzen muss, nicht hinnehmbar.

NRW-Landesgeschäftsführer Herbert Schulte vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) erwartet anlässlich der Sitzung des Wirtschaftsausschusses am 11. Dezember im Düsseldorfer Landtag, der sich mit dem Thema befasst, mehr Einsatz der Landespolitik für den Ausbau der Breitbandinfrastruktur, damit NRW nicht weiter an Standortattraktivität einbüßt: „Die mittelständischen Unternehmer erwarten von der Landespolitik einen neuen Impuls zum zügigen Ausbau der Netzinfrastruktur und einen entsprechenden Förderschwerpunkt, um sämtliche Regionen, Gewerbegebiete und Firmen ins schnelle Netz zu bringen. Es ist nicht hinnehmbar, dass in manchen Firmen die halbe Belegschaft offline arbeiten muss, damit eine einzelne Videokonferenz technisch realisierbar ist.“
Das Land NRW hält sich nach Ansicht Schultes beim Ausbau der Breitbandinfrastruktur trotz des großen Engagements der Privatwirtschaft mit niedrigen Förderbeträgen zurück: „Dem Land stehen mit der Neuverteilung von EU-Fördermitteln für die kommenden Jahr erhebliche zusätzliche Mittel zur Verfügung uns hier unter die Arme zu greifen und in die Zukunft unseres Landes zu investieren. Mit der Flickschusterei der vergangenen Jahre und einem Fördervolumen von gerade einmal etwas mehr als 30 Millionen Euro seit 2008 lässt sich in diesem wichtigen Infrastrukturbereich unseres Landes wahrlich kein Staat machen“, so Schulte.

Autor: ch