Bagdad | Die US-Luftwaffe hat am Freitag erste Angriffe auf Kämpfer der Gruppierung „Islamischer Staat“ (IS) im Nordirak durchgeführt. Das teilte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums mit. Demnach habe man auf Artilleriefeuer gegen kurdische Kämpfer in der Stadt Erbil, in deren Nähe auch US-Militärbeobachter stationiert sind, reagiert.

Zuvor hatte US-Präsident Barack Obama Luftschläge und den Abwurf von Hilfsgütern im Nordirak grundsätzlich erlaubt, um der vom Vormarsch der IS betroffenen Zivilbevölkerung zu helfen. Auch London kündigte an, Hilfsgüter über dem Nordirak abwerfen zu wollen. Militärisches Vorgehen schloss die britische Regierung jedoch aus.

Steinmeier verurteilt Angriffe durch IS-Terroristen im Irak

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat die gewaltsame Verfolgung von Angehörigen religiöser Minderheiten im Irak durch die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) verurteilt. Das Vorgehen der IS zeige, „wie hochgefährlich diese Gruppe ist, nicht nur für Syrien und Irak, sondern für den Frieden und die Stabilität in der ganzen Region“, erklärte Steinmeier am Freitag. Bedroht seien auch Muslime, die nicht der Ideologie der Terroristen folgen.

„Die Ermordung, systematische Vertreibung oder Zwangskonversion von Christen, Jesiden und Angehörigen anderer Minderheiten durch die ISIS-Terroristen in Irak sind eine neue Dimension des Schreckens“, so Steinmeier weiter. Die Bundesregierung habe „als erste Sofortmaßnahme die humanitäre Hilfe um 2,9 Millionen Euro aufgestockt“. Entscheidend sei aber, dass die politischen Akteure im Irak ihren Machtkampf beilegen und sich „auf eine neue Regierung verständigen“.

Autor: dts