Die „Fidele Jonge“ überraschten den Prinzen
Auf ihrer großen Prunksitzung am Samstag vermeldete die Große Dünnwalder Karnevals-Gesellschaft „Fidele Jonge“  mit 1.200 Jecken ein ausverkauftes Haus und ein buntes Programm. Dabei hielt die Gesellschaft für Prinz Marcus II. eine besondere Überraschung bereit: Denn mit Hans-Jo Fichna saß der Onkel von Seiner Tollität. Fichna fand vor kurzem ein Bild, das Marcus Gottschalk im Alter von 16 Jahren kreiert hatte. Das Motiv: das Kölner Dreigestirn. Jetzt, wo der Wunsch in Erfüllung gegangen ist, bekam Prinz Marcus während der Sitzung eine gerahmte Kopie seines frühen Kunstwerkes überreicht. Auch Jungfrau Olivia und Bauer Thorsten durften jeweils eine Kopie als Erinnerung mit nach Hause nehmen.

Die Stimmung in der Stadthalle Mülheim stimmte von Beginn an. Schon als mit „Hanak“ der erste musikalische Beitrag des Abends auf der Bühne stand, schunkelte, feierte und sang der gesamte Saal. Präsident Wilfried Wingensiefen leitete durch ein Programm, das keine Wünsche offen ließ. „Paveier“, „Köllefornia“, Marc Metzger, Jupp Menth und die Stattgarde, um nur einige zu nennen. Zum Ende gab es dann noch einen besonderen Abschied. Mit Raimund Rokos verlässt ein langjähriges Mitglied der „Fidelen Jongen“ und ihr Ehrenkapellmeister die Kölner Bühnen. Roko spielte für viele große Gesellschaften, so auch die Übertragung am 11. im 11. auf dem Alter Markt. Aber den Jecken aus Dünnwald ist er seit 1978 immer treu geblieben, schließlich startete hier auch seine Karnevalskariere. Seine Jungs verabschiedeten ihn beim Abmarsch zu den Klängen des von ihm komponierten „Fidele-Jonge-Marsches“. Als Mitglied bleibt er dem Verein natürlich erhalten.


Prinz Marcus II. mit seiner Adoptions-Urkunde

KG Uhu feierte ihr Jubiläum auf der Schnäuzer-Jalla  – Prinz ist nun adlig
Die Karnevalsgesellschaft Uhu aus Köln-Dellbrück feiert dieses Jahr ihr 88-jähriges Bestehen. Ausgiebig zelebriert wurde dieses Jubiläum am Samstag im Congress-Saal der Koelnmesse, wo man mit rund 900 Gästen zusammen die dritte Schnäuzer-Jalla bestritt. Überraschungen hatte man sowohl für zwei besondere Mitglieder als auch für Prinz Marcus II. parat. Nachdem „Knubbelefutz und Schmalbedach“ die Bühne verslassen hatten, sollte eigentlich als nächster Programmpunkt der Auftritt der höchsten Repräsentanten des Kölner Karneval auf dem Plan stehen. Doch überraschend rief Sitzungsleiter und Präsident der KG Uhu, Rainer Ott, Dieter Friedmann, den ersten Vorsitzenden der Gesellschaft auf die Bühne. „Wer am 11.11. geboren ist, und wer bei der KG Uhu zuhause ist, der hat es auch verdient, geehrt zu werden“, scherzte Ott zunächst. Friedmann bekam vom Schatzmeister des Festkomitees Kölner Karneval, Uwe Brüggemann, den silbernen Verdienstorden des Festkomitees für seine „langjährigen Verdienste im Kölner Karneval“ verliehen.

Auch für Prinz Marcus II. hatte die KG Uhu eine Überraschung parat. So sei es nach Ott allgemein bekannt, dass Jungfrau Olivia einen adligen Ursprung habe (Dr. Oliver von Rosenberg), und auch Bauer Thorsten genieße mit dem Nachnamen Schmidt eine Zugehörigkeit zum Kölnischen Adel. „Nur Prinz Marcus II. hat bisher noch keinen Adelstitel“, so Ott. Damit dies nicht so bleiben muss, hat sich die Frau von Ehrenvorsitzenden Bruno Wasser, Petra Else Therese Haehling von Lanzenauer-Wasser, dazu bereit erklärt, „Seine Tollität“ durch Adoption in die Familie aufzunehmen – zumindest bis zum Ende der Session und „ohne Erbschaftsansprüche“. Mit der Übergabe der Urkunde war es dann feierlich: Marcus Gottschalk darf sich nun für die nächsten zwei Wochen Marcus Haehling von Lanzenauer nennen.

Eine weitere Ehrung kam dem Trainer des Dellbröcker Boore-Schnäuzer Balletts, Hajo Felser, zuteil. Nach dem Auftritt der Formation am Ende der Veranstaltung wurde Felser der Dellbrücker Verdienstorden für seine langjährigen Verdienste überreicht.


Paveier bei der Kostümsitzung der Ehrengarde

Große Kostümsitzung der Ehrengarde – Tanzoffizier verabschiedet
Am Samstag bat die Ehrengarde der Stadt Köln in den Kristallsaal der Koelnmesse zur alljährlichen großen Kostümsitzung. Präsident Frank Remagen führte durch das von Stephan Kippel zusammengestellte Programm, das von den anwesenden Jecken begeistert aufgenommen wurde. Dass das Publikum gut unterhalten wurde, dafür sorgten u. a. Marc Metzger, Marita Köllner, Jupp Menth, Paveier, Brings, Bernd Stelter, Guido Cantz, Querbeat, Thomas Cupper und nicht zuletzt die Herrschaften von der Ehrengarde selbst. Die Saalkapelle „Sound Express Köln“ unter der Leitung von Manfred Krombach sorgte für den musikalischen Rahmen.

Hinter den Kulissen erfuhr man, dass der langjährige Tanzoffizier der Ehrengarde, Stefan Pätzold, aus beruflichen Gründen sein Amt an den Nagel hängen wird. Auf der gestrigen Traditionellen Mittwochssitzung fand die offizielle Verabschiedung statt. Zudem erzählte Pressesprecher Manfred Damaschke gegenüber report-k.de, dass die Teilnehmer am Rosenmontagszug zu 99 Prozent feststünden: Prinz Poldi I., Reiner Calmund und der Lebensgefährte von Außenminister Guido Westerwelle, Michael Mronz.


Bunte Party bei den Altstädtern im Theater am Tanzbrunnen

Altstädter Köln baten zum Kostümball ins Theater am Tanzbrunnen
1.800 kostümierte Jecken drängten sich am Samstag ins Theater am Tanzbrunnen, um auf dem Kostümball des Traditionscorps des Kölner Karneval, die Altstädter Köln 1924 zu feiern. Prof. Ernst Eypasch vom Heilig Geist-Krankenhaus Köln Longerich, Jürgen Roters und laut Mitglied Alexander Gawlig auch Dieter Bohlen gaben sich die Ehre und feierten mit. Für die Unterhaltung sorgten unter anderem die Bläck Fööss, Höhner, Brings und die Partyband Jokebox. „So viele nette Menschen anwesend. Wir sind das erste Mal hier, kommen im nächsten Jahr aber bestimmt wieder“, betonten Sabine und Lars. Und Pirat Alexis freute sich besonders über den Auftritt der Bläck Fööss: „Mit den habe ich als Kind Kölsch gelernt.“


Die Räuber auf der Luna-Sitzung der Greesberger

7. Luna-Sitzungsball der Greesberger – Sohn sprang für Vater ein
Die MS Rheinenergie lag am Samstag ziemlich unruhig auf dem Wasser. Grund dafür war nicht etwa ein Unwetter, sondern der siebte Luna-Sitzungsball der Großen Karnevals-Gesellschaft Greesberger. 1.100 Jecke kamen an Bord, um unter anderem zu den Klängen der Räuber und Brings zu feiern und dem Kölner Dreigestirn zu zujubeln. Das ließen sich auch Wolfgang Schmitz, Literat der „Fidelen Kaufleute“, Kurt Niehaus und Hans-Peter Vogel, Vorsitzender und Ehrenpräsident der Großen Allgemeinen Karnevalsgesellschaft, nicht entgehen. Bis zwei Uhr nachts wurde noch gefeiert. Dabei hieß es zunächst einmal Ruhe bewahren bei den Greesbergern: Der geplante Sitzungsleiter des Abends, Präsident Detlef Kramp, musste sich am Tag krank melden. Zum Glück war aber mit dessen Sohn Michael schnell ein adäquater Ersatz gefunden. Souverän führte er das Publikum durch das Programm, das von Charly Sünder gekonnt zusammengestellt worden war. Neben dem Präsidenten musste leider auch die geplante Rundfahrt ausfallen. Weil das Kölner Dreigestirn sich ein wenig verspätete, konnte die MS Rheinenergie nicht zur kleinen Rundfahrt ablegen.


Tanz unter einem riesigen Spinnenetz beim 15. Tanz der Vampire

15. Tanz der Vampire – Elf Jungfrauen luden zum schaurigen Kostümball in den Alten Wartesaal
1996 gründete sich die KG Elf Jungfrauen in Dellbrück. Aus zu Beginn elf Männern sind mittlerweile 40 aktive Mitglieder und zahlreiche Freunde geworden. Bereits zum 15. Mal fand der traditionelle Tanz der Vampire im Alten Wartesaal statt. Getreu dem Titel der Veranstaltung kam die Mehrheit der gut 1.000 Gäste im passenden Kostüm. Trotzdem war die Party keine Gruselveranstaltung, sondern eine ausgelassene Feier. Mit einem Mix aus Karneval und Disko und dem – gar nicht so karnevalistischen – Umstand, dass es keine VIP-Lounge gibt, begeistern die Elf Jungfrauen ihr Publikum jedes Jahr wieder. Jeder Jeck ist zwar anders, aber laut Mitglied Mischa Hoch, bekommt beim Tanz der Vampire „keiner eine Extrawurst. Das ist eine rein freundschaftliche Veranstaltung.“

Dominic Röltgen für report-k.de | Kölns Internetzeitung