Aufbruchstimmung durch Nord-Süd-Bahn
Seit nunmehr sieben Jahren bauen die Kölner Verkehrsbetriebe an der Nord-Süd-Stadbahn in der Kölner Innenstadt. Laut der ursprünglichen Zeitplanung sollte die neue Bahnstrecke Ende 2011 in Betrieb genommen werden. Durch den Einsturz des Historischen Stadtarchivs verzögert sich die Fertigstellung der Bahn um einen unbekannten Zeitraum. Laut dem Verkehrsclub Deutschland (VDC) wird erst im nächsten Halbjahr entschieden werden, wann der Bau am Waidmarkt überhaupt fortgesetzt werden kann. Darum forderte der VDC heute die Inbetriebnahme wenigstens einer Teilstrecke. So solle nicht nur das innerstädtische Nahverkehrsangebot verbessert werden. Der VDC verspricht sich dadurch zudem eine neue Aufbruchsstimmung nach dem Einsturz.

Während der Bauzeit müssten die Bürger in der gesamten Innenstadt erhebliche Einbußungen hinnehmen. Rund sieben Jahre würde dies nun schon andauern. Da sei es endlich an der Zeit, den Bürgern etwas zurückzugeben, erklärte heute Volker Kunstmann vom VDC. „Die KVB ist fast schon moralisch dazu verpflichtet“, so Kaufmann.

Vorschlag: Linie 5 fährt bis zum Heumarkt
Der Vorschlag des VDC: Die Linie 5 soll bereits vor der Fertigstellung der gesamten Strecke vom Hauptbahnhof über die Haltestelle „Rathaus“ bis zur Haltstelle „Heumarkt“ fahren. Da diese Route für die Linie nach dem Umbau eh vorgesehen sei, könne die Inbetriebnahme durch wenig Aufwand bewerkstelligt werden, meint der VDC. Dazu müssten vier zusätzliche Weichen und einige Signale gebaut sowie Stellwerktechnik angepasst werden. Dies seien zwar zusätzliche Kosten, jedoch hätte die Vorab-Inbetriebnahme auch Vorteile. Etwa könne durch die neue Strecke der Bahntunnel zwischen dem Hauptbahnhof und dem Neumarkt entlastet werden. Denn Fahrgäste der Linie 4 erhielten durch die Bahnverlegung eine direkte Verknüpfung mit den Linien 1, 7 und 9. Zudem wäre der Bahnverkehr dank der zusätzlichen Weichen hinterher flexibler. Sollte im südlichen Bereich der Nord-Süd-Bahn eine Störung entstehen, könnten Bahnen kurzfristig nur bis zum Heumarkt eingesetzt werden.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung