Aachen/Köln | Der Umgang mit dem Verschwinden von Klausuren inklusive der Rekonstruktion von Noten einer Lehrveranstaltung im Masterstudiengang Europastudien (MES) des Gastdozenten und Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion Armin Laschet hat beim Landes-ASten-Treffen (LAT) NRW für großes Bestürzen gesorgt. Dem LAT sei es wichtig, so eine Presseerklärung, dass transparent aufgeklärt werde, wer für diesen groben Fehler verantwortlich ist.
„Wenn per Post versandte Klausuren ihren Empfänger nicht erreichen, ist es meine Pflicht als Dozent, diesen Fehler schnellstmöglich aufzuklären. Wenn ich das unterlasse, stellt sich die Frage, ob ich extrem fahrlässig handele oder vielleicht sogar die Klausuren nie weggeschickt habe.“ äußert sich Michael Schema, Koordinator des LAT NRW. „Der unverständliche Fehler hier ist, dass Herr Laschet noch monatelang versuchte, die ganze Sache zu vertuschen und sich nun in Widersprüchen verstrickt. Wir sehen das Wissenschaftsministerium in der Pflicht an einer vollständigen Aufklärung mitzuwirken“, so Schema weiter.
Raphael Kiesel, Vorsitzender des AStA der RWTH Aachen, ist insbesondere wichtig, dass Transparenz in den Vorfall kommt. „Uns ist vor allem wichtig, dass aufgeklärt wird, an welchen Stellen Versäumnisse vorlagen, bevor über den Fall und einzelne Personen endgültig geurteilt wird. Aktuell steht die Aussage der philosophischen Fakultät gegen die Aussage Herrn Laschets. Hochschulintern ist ein solcher Vorfall uns bisher allerdings nicht bekannt.“ so Kiesel weiter.
Auch Ben Kadereit, Referent für Lehre und Hochschulkommunikation, kritisiert die Handhabung des Falles. „Nicht nur hat sich die Notenvergabe erheblich verzögert, auch der Informationsfluss war widersprüchlich. Da das Problem in den Gremien, in denen die Studierenden vertreten sind, nicht transparent gemacht wurde, konnte die entsprechende Fachschaft und wir als AStA nicht zu einer guten Lösung beitragen. Eine scheinbar willkürliche und intransparente Rekonstruktion von Klausurnoten als Reaktion auf das Verschwinden ist für uns jedoch nicht akzeptabel.“
„Oberste Priorität für uns ist, dass den betroffenen Studierenden eine vernünftige und zufriedenstellende Lösung für diesen Vorfall unterbreitet wird.“, so Raphael Kiesel abschließend. Das LAT begrüßt zudem, dass eine freiwillige Wiederholungsklausur angeboten wurde.
Autor: dd