Köln | Mit zwei Eilentscheidungen vom heutigen Tage hat das Verwaltungsgericht Köln die Stadt Köln verpflichtet, Antragstellern ab dem 1. August 2013 einen Betreuungsplatz in einer wohnortnahen Kindertageseinrichtung zur Verfügung zu stellen. Nach Auffassung des Gerichts haben Kinder, die das erste Lebensjahr vollendet haben (U-3-Betreuung), ab dem 1. August 2013 einen gesetzlichen Anspruch auf Zuteilung eines Betreuungsplatzes in einer wohnortnahen Kindertageseinrichtung.
 

Die Grenze der Wohnortnähe im städtischen Bereich des Kölner Stadtgebiets ist laut Verwaltungsgericht überschritten, wenn die Kindertageseinrichtung in einer Entfernung von mehr als fünf Kilometer (Wegstreckenentfernung) vom Wohnort des Kindes gelegen ist.

Gleichzeitig entschied das Gericht, dass Kinder, deren Eltern sich für eine Betreuung in einer Kindertageseinrichtung entschieden haben, von der Stadt nicht auf ein Angebot in der Kindertagespflege (Tagesmütter/Tagesväter) verwiesen werden können. Der gesetzliche Anspruch auf frühkindliche Förderung begründe ein Recht auf die zwei nebeneinander bestehenden Betreuungsformen der Förderung in einer Kindertageseinrichtung und der Kindertagespflege, für die sich die Eltern des Kindes alternativ entscheiden könnten.

Gegen diese Beschlüsse kann, so das Verwaltungsgericht Köln, Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht in Münster eingelegt werden.
 

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