Für die Teilnehmer des "Medienpädagogischen Börse" stand Austausch im Mittelpunkt der Veranstaltung. Dazu boten sich ihnen viele Gelegenheiten. Neben Vorträgen und einem Bühnenprogramm standen auch Foren und Diskussionsrunden auf der Tagesordnung. Auf welche Art können Kinder und Jugendliche an die Themen Kunst, Kultur und Medien herangeführt werden? Wie verhält sich Medienbildung zu anderen Bereichen der künstlerischen Bildung? Wo könnten die Möglichkeiten neuer Entwicklung der vernetzten Medien genutzt werden, um die Jugendlichen aktiv in die kreative Gestaltung mit einzubeziehen? Die Teilnehmer an der Börse nutzten die Gelegenheit sich über solche und ähnliche Fragen vor Ort zu informieren.  

Vernetzte Medien mit Potential für Kunst
In vielen Bereichen gebe es noch Potential, erklärte Gerda Sieben, Leiterin der Fachstelle für Medienarbeit „jfc“, die die Veranstaltung ausrichtete. Viele Kunstschulen würden sich nach wie vor auf den klassischen Unterricht ihrer Fachrichtung konzentrieren. An einer Musikschule würden die Schüler etwa Instrumente wie die Geige lernen, die Möglichkeiten die das Internet jungen Musikern und dem Umgang mit Musik generell böte, würde die Schulen aber nicht immer vermitteln. Dabei gäbe es zahlreiche Möglichkeiten der kreativen Arbeit mit den neuen Medien, erklärte Gerda Sieben. "Wir wollen fragen. wie kann man das mit einem für Jugendliche selbstverständlichen Medium verknüpfen." Die Tagung solle daher Medien- und Kulturpädagogen mit verschiedenen Einrichtungen an einen Tisch bringen, die bereits eine Vielzahl von Medien bei ihrer Arbeit mit jungen Menschen nutzen.


Die Teilnehmer der Börse nutzten die Möglichkeit des Austauschtes über neue Entwicklungen in der Medienpädagogik

Spielerisch lernen und Talente entdecken
Durch eine aktive Beteiligung der Kinder und Jugendlichen würden diese an Themenbereiche herangeführt, die sie im ersten Moment vielleicht nicht angesprochen hätten. Zudem können sie spielerisch viele Dinge über das von ihnen verwendete Medium lernen und mit den Fachbegriffen und Hintergründen der Kunstform vertraut werden. Auf diese Weise wird den Teilnehmern theoretisches, historisches und Fachwissen vermittelt, so Gerda Sieben. Ebenso entdecken viele von ihnen neue Talente an sich, die sie in ihrem weiteren Lebensweg fördern könnten, etwa durch ein Studium an einer Kunsthochschule.

Die Fachstelle für Medienarbeit wurde 1976 als "Jugendfilmclub" (jfc) gegründet und widmet sich medienpädagogischen Aufgabenfeldern. Sie wendet sich an Fachkräfte aus dem Sozial-, Bildungs- und Kulturbereich. Ziel des gemeinnützigen, vom Land NRW und der Stadt Köln geförderten, Vereins ist es, den kritischen und kreativen Umgang mit Medien zu vermitteln und möglich zu machen. Dabei richtet sich das Angebot nicht nur an Kinder und Jugendliche. Für 2012 ist laut Gerda Sieben ein generationenübergreifendes Projekt geplant.   

[bb]