Köln | aktualisiert | In der Shell Rheinland Raffinerie ist es heute Nachmittag gegen 14:20 Uhr zu einem Brand in einer Olefinproduktion für Propylen und Ethylen gekommen. Nach annähernd sieben Stunden war der Brand gelöscht. Dichte schwarze Rauchwolken zogen über das Rheinland. In einem Interview mit „Köln.tv“ sagte der Sprecher der Rheinland Raffinerie Dr. Jan Zeese zunächst eine Gefährdung der Bevölkerung könne nicht ausgeschlossen werden und bat darum die Fenster und Türen zu schließen. Aber schon im ersten schriftlichen Presse-Bulletin um 15:30 Uhr schloss Zeese eine Gefährdung kategorisch aus und auch eine Warnung an die Bevölkerung wurde nicht mehr ausgesprochen. Von da an sprach die Shell Rheinland Raffinerie ausschließlich von Geruchsbelästigung. 

Fotostrecke: Störfall bei Shell in Wesseling >

Lesen Sie auch den Kommentar von report-K zur Kommunikationspolitik von Shell bei diesem erneuten Störfall >

Montag, 15:33 Uhr > Messeinsatz nach Raffineriebrand – Feuerwehr Köln: keine Schadstoffe festgestellt
Im Zusammenhang mit dem gestrigen Großbrand in einer Raffinerie in Wesseling war auch die Feuerwehr Köln im Einsatz. Die Einsatzkräfte konnten laut einer Pressemitteilung der Berufsfeuerwehr Köln auf dem Kölner Stadtgebiet keine Schadstoffe nachgewiesen werden.
Die Feuerwehr habe gestern Nachmittag sechs vorgeplante Messpunkte in den Stadtteilen Godorf, Libur und Porz-Langel angefahren. An diesen Stellen hätten die Einsatzkräfte jedoch weder einen auffälligen Geruch feststellen, noch mit den Messgeräten Schadstoffe in der Luft nachweisen können.

22:00 Uhr > Die Shell Rheinland Raffinerie teilte um 21:30 Uhr mit, dass die Feuerwehr den Brand im Werk Wesseling um 21:11 Uhr gelöscht hatte. Also fast exakt sieben Stunden nach Ausbruch des Brandes um 14:20 Uhr. Die Shell erklärte wiederum, dass die Luftmessungen im Umfeld der Raffinerie ohne Befund gewesen sei. Man habe die Untersuchungen zur Brandursache eingeleitet. 

20:02 Uhr  > Die Shell informierte um 19:25 Uhr erneut schriftlich. Der Brand sei nun fast vollständig unter Kontrolle. Auch weiterhin gebe es keine Verletzten und die Messungen der Feuerwehr im Umkreis sei weiterhin ohne Befund. 

18:10 Uhr > Der Pressesprecher der Stadt Wesseling Adolf erklärte gegenüber report-K, dass der Brand noch nicht gelöscht sei und die Feuerwehr rund 13.000 Liter Wasser iauf den Brandort in einem Sperriegel geben würde. Aus Wesseling sind rund 100 Einsatzkräfte im Einsatz, die mit Messfahrzeugen unterwegs seien. Auch aus benachbarten Gemeinden des Erftkreises seien Messfahrzeuge herangeführt worden. Bisher hätten alle Messungen in Wesseling zu keinen Befunen geführt, so Pressesprecher Adolf. Die Bezirksregierung sei informiert und auch alle benachbarten Kreise und Städte. Es brenne in einem Ofen der für die Olefine-Produktion ausgelegt sei, so Adolf. 

Seit 18:05 Uhr liegt eine zweite schriftliche Pressemitteilung der Shell Rheinland Rafinerie vor. Diese bestätigt, dass es in einer Olefinanlage zur Herstellung von Propylen und Ethylen brenne. Sowohl Kräfte der Werkfeuerwehr, als auch externer Feuerwehren seien damit beschäftigt den Brand einzudämmen. Bei der Shell spricht man weiter von Geruchsbelästigung, für die man sich entschuldigt. Die Shell teilt zudem mit, dass niemand verletzt worden sei. 

17:40 Uhr > Wer ein wenig Überblick über die Ebene rund um Wesseling bekam, der sah wie die dünne schwarze Rauchschicht sich in der Atmosphäre rund um den Ort des Störfalles weit ausbreitete und bekam eine Vorstellung von dem schwarzen Rauch, der zu Beginn des Feuers aus dem Ofen bei Shell gekommen sein muss. Derzeit gibt es vom Unternehmen keine weitere Stellungnahme und auch der Pressesprecher Dr. Jan Zeese ist telefonisch nicht zu erreichen. Gegen 17:20 Uhr pulsierten immer noch gelb-braunschwarze Rauchwolken aus dem Ort des Störfalles und die Feuerwehr gab Wasser Mittlerweile hat sich die Szenerie beruhigt und es ist nur noch weißer Rauch zu sehen. Die Menschen in Wesseling nahmen den Störfall gelassen. Im Zentrum wurde an der Eisdiele Eis gegessen und rund um das Werk, wo die Rauchwolke deutlich zu sehen war, gingen Menschen mit ihren Hunden spazieren oder radelten mit Kindern vorbei, die neugierig das Spektakel betrachteten und die Väter mit Fragen löcherten. Dennoch hätte man von Shell gerne eine Erklärung, was denn nun gebrannt hat? 

15:45 Uhr > Die Polizei des Rhein-Erft-Kreises bestätigt einen Störfall bei Shell in Wesseling. Es gebe Rauch- und Rußwolken. Die Leitstelle der Polizei spricht von zwei Störungen. Die Feuerwehr sei im Einsatz und messe auf Schadstoffe. Ein Sprecher der Polizei: „Es deute derzeit nichts darauf hin, dass die Bevölkerung gefährdet sei.“ Soeben um 15:30 Uhr bestätigt die Shell den Brand, der aber noch nicht unter Kontrolle sei. 

Die Shell teilt mit: Es sei gegen 14:20 Uhr in einem Ofen zu einem Brand mit starker Rauchentwicklung gekommen. Man habe die Behörden umgehend informiert. Zudem sei die Sirene ausgelöst worden. Dr. Jan Zeese, Sprecher der Shell Rheinland Raffinerie: „Die Werkfeuerwehr ist im Einsatz, um den Brand unter Kontrolle zu bringen. Durch die Rauchentwicklung kann es zu Geruchsbelästigungen kommen.“

Was genau brennt teilt die Shell nicht mit. Ebenso nicht, welches Produkt in dem betroffenen Ofen hergestellt wird. Die Kölner Feuerwehr teilte um 15:50 Uhr auf Nachfrage von report-K mit, dass sie nicht im Einsatz sei und derzeit auch nicht in den südlichen Kölner Stadtteilen mit Messfahrzeugen eingebunden sei.

Autor: Andi Goral
Foto: Auch drei Stunden nach Beginn des Störfalls quollen braunschwarze Wolken aus dem Ort des Feuers