Das Symbolfoto zeigt die Visualisierung eines Steinzeitmenschen

Köln | In einer Feierstunde im LVR-Kulturzentrum Brauweiler hat die „Stiftung zur Förderung der Archäologie im rheinischen Braunkohlenrevier“ den Archäologen Dr. Manuel Broich mit dem Archäologiepreis der Stiftung – dotiert mit 5.000 Euro – ausgezeichnet.

Seit der Gründung wurden 125 akademische Abschlussarbeiten durch ein Stipendium unterstützt. Das rheinische Braunkohlenrevier ist aufgrund der Förderung und des hohen Auswertungs- und Publikationsstands eine archäologische Forschungslandschaft von internationaler Bedeutung. Seit 1993 vergibt die Stiftung einen Preis, um außergewöhnliche wissenschaftliche Arbeiten und bedeutende Leistungen im Bereich der Braunkohlenarchäologie zu ehren.

Der Preisträger

Dr. Manuel Broich wurde 1987 in Bergisch Gladbach geboren und studierte Archäologie in Köln. Er erhält den Archäologiepreis für seine Abschlussarbeit über das Studium des Lebens der Menschen in Nordrhein-Westfalen während der Jungsteinzeit, also vor etwa 7000 bis 6000 Jahren. Seine Arbeit trägt den Titel „Die Landwirtschaft im Mittelneolithikum – Demografie, Ökonomie, Umwelt“.

Er untersuchte Themen wie die übliche Zusammensetzung eines Haushalts oder die Größe der landwirtschaftlichen Flächen für Nutztiere und Nutzpflanzen. Wie viele Menschen wurden für die Herstellung von Lebensmitteln benötigt? Ist ein Zusammenhang zwischen möglichen Umweltveränderungen im 5. Jahrtausend v. Chr. und den demografischen sowie ökonomischen Entwicklungen zu erkennen?

Durch die Beantwortung dieser Fragen verbesserte er das Verständnis der wirtschaftlichen Entwicklung während der Jungsteinzeit im Rheinland. Die Studie umfasste das aktuelle Bundesland Nordrhein-Westfalen, wobei das Braunkohlenrevier aufgrund der umfassenden und umfassenden archäologischen Untersuchungen ein bedeutendes Forschungsgebiet war.

Broich stellte fest, dass in Nordrhein-Westfalen im 5. Jahrtausend v. Chr. die Bevölkerungsdichte ungefähr 14.000 Menschen betrug. Die landwirtschaftlichen Produktionsflächen wurden so gestaltet, dass der Kalorienbedarf der Bevölkerung gedeckt wurde. Die Grundlagen für seine Forschung gewann Broich aus Archiven für Pflanzen und Tiere, die Informationen über die verwendeten Nutzpflanzen und gehaltenen Nutztiere in der Jungsteinzeit im Rheinland lieferten. Er konnte durch eine Zusammenstellung von ethnografischen und historischen Informationen über die Zeitaufwendungen verschiedener Tätigkeiten den Bedarf an Arbeitskräften für die Nahrungsmittelproduktion darstellen.